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Gentechnik nein danke: Stärkehersteller wollen Amflora nicht

Gestern hat der Gesundheitskommissar John Dalli die gentechnisch veränderte Stärke-Kartoffel Amflora zugelassen. Kritiker warnen sowohl vor den Gesundheitsgefahren der Kartoffel durch das eingebaute Antibiotika-Resistenz-Gen und merken außerdem an, dass die Kartoffel völlig überflüssig ist. Denn schon letztes Jahr gab es mehrere Meldungen von Produzenten, die eine gleichwertige Kartoffel durch konventionelle Züchtung entwickelten. Der Kartoffelstärkeproduzent Emsland Group stellte im Oktober seine Amylopektin-Kartoffel her, die eine mit der Amflora vergleichbare Stärkezusammensetzung aufweist. Die Annahme, dass die Amflora hierzulande nicht erwünscht ist, scheint sich nun zu bestätigen: "Wir sehen zurzeit keine Möglichkeit, Amflora anzupflanzen. Die Konsequenzen wären zu groß", so ein Vertreter von Emsland. Da Geschäftspartner Gentechnik ablehnen, sei das Risiko zu groß. Auch für den anderen großen Stärkehersteller "Südstärke" kommt die Nutzung der Amflora nicht in Frage, da die Gefahr der Verunreinigung für die auch belieferte Lebensmittelindustrie zu groß sei, berichtet die taz.

Dieses Jahr wird die Amflora nur auf 20 Hektar in Bütow (Mecklenburg-Vorpommern) angebaut. Außerdem ist in Schweden und Tschechien ein Anbau geplant. Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminster Till Backhaus schlägt Bundesministerin Aigner vor, zu prüfen, ob Deutschland von der Schutzklausel Gebrauch machen kann und den Anbau der Amflora damit zu verbieten.

Greenpeace hat heute morgen mit einer riesigen Projektion auf das Kanzleramt gegen den Anbau der Amflora protestiert. Die Aktivisten fordern die Bundesregierung auf, das Risiko für die Gesundheit und Umwelt ernst zu nehmen und den Anbau in Deutschland zu verbieten.

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