Vor einigen Wochen genehmigte die EU-Kommission Import und Verarbeitung der gentechnisch veränderten Soja „Intacta“ des US-Konzerns Monsanto. Dagegen wurde nun offiziell Beschwerde eingelegt. Ein Bündnis aus Umweltorganisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen kritisiert die mangelnde Überprüfung möglicher Gesundheitsrisiken der Gentech-Soja seitens der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA.
In Europa wäre „Intacta“ die erste gentechnisch veränderte Sojapflanze, der sowohl Gene zur Toleranz des Herbizids Glyphosat, als auch zur Abwehr von Insekten mittels eines selbst produzierten Gifts eingebaut wurden. Kritische Stimmen warnen daher vor besonderen Gefährdungen der menschlichen Gesundheit und der Ökosysteme. Die Beschwerdeführer werfen der Lebensmittelbehörde EFSA nun vor, diese Risiken nicht sorgfältig geprüft zu haben. Weder die Rückstände von Pestiziden, die beim Anbau eingesetzt werden, noch mögliche allergische Reaktionen seien berücksichtigt worden. Außerdem entsprächen einige der vom Hersteller Monsanto mit dem Zulassungsantrag eingereichten Studien, anhand derer die EFSA ihre Beurteilung abgibt, nicht den „gängigen wissenschaftlichen Standards“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Nach Ansicht des Risikoforschungsinstituts Testbiotech verstößt die Zulassung der Gentech-Soja „eklatant gegen geltende EU-Bestimmungen.“ Ein entsprechendes Rechtsgutachten bestätige diese Annahme. Für den Fall, dass die Kommission die Beschwerde zurückweist, schloss Testbiotech-Vertreter Christoph Then gegenüber dem Informationsdienst Gentechnik eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof nicht aus.