Die Bundesländer Bayern und Mecklenburg-Vorpommern setzen sich für einen verstärkten Anbau von Eiweißpflanzen hierzulande ein. Damit soll der Import von Gentech-Soja aus Übersee reduziert werden.
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) denkt dabei unter anderem an den Anbau von gentechnikfreiem Soja entlang der Donau. Im September besucht er das Internationale Soja-Symposium in Wien, bei dem es um die Chancen einer heimischen Sojaproduktion gehen soll. Um die Abhängigkeit von meist gentechnisch verändertem Soja aus den USA, Brasilien oder Argentinien zu verringern, will Bayern auch in Europa für seine vor zwei Jahren ausgearbeitete Eiweißstrategie werben. „Wir müssen dem zunehmenden Wunsch nach gentechnikfreien Lebensmitteln nachkommen. Dabei ist es wichtig, Konsumenten und Landwirten die Wahlfreiheit zu ermöglichen“, erklärte Brunner.
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Regierungsfraktionen von CDU und SPD sowie die Fraktion Die Linke gestern Anträge zur Förderung des Eiweißpflanzenanbaus in den Landtag eingebracht. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) sagte dazu: „Europa ist einer der größten Exporteure von tierischen Veredlungsprodukten. Es ist daher nicht akzeptabel, dass wir unsere Tierhaltung in einem derartig hohen Umfang auf den Eiweißpflanzenanbau in Übersee stützen.“ Der Anbau von Soja und Lupinen könne außerdem die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt verbessern.
Die Grünen im Schweriner Landtag begrüßten die Anträge, plädierten jedoch für einige Änderungen. Diese „sollen sicher stellen, dass die Förderung des Anbaus von Eiweißpflanzen in unserem Land nicht dazu führt, dass zum Beispiel gentechnisch veränderte Sojapflanzen angebaut werden“, erläuterte die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Ursula Karlowski. Die Anträge werden nun im Agrarausschuss weiter debattiert.