Gut 2.000 Menschen haben am Samstag in Hannover für eine andere Art der Landwirtschaft demonstriert. Sie bekundeten: „Wir haben es satt!“ - und meinten damit Massentierhaltung, Gentechnik und Pestizide. Eine Folgedemo in Berlin wird für Januar vorbereitet.
Zwei Monate vor der niedersächsischen Landtagswahl erhöhten die Demonstranten den Druck auf die schwarz-gelbe Landesregierung. Georg Janßen von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die die Veranstaltung mitorganisiert hatte, warf der Regierung vor, sie wolle „die Interessen der Agrarindustrie bedienen.“ Er fasste zusammen, worum es den Demo-Teilnehmern ging: „Wir fordern agrarpolitische Rahmenbedingungen, die eine qualitativ hochwertige Lebensmittel-
erzeugung, tiergerecht, gentechnikfrei, klima- und umweltverträglich und solidarisch mit den Kleinbauern in der Welt zu fairen Preisen ermöglicht.“
Weil die Regierung von Ministerpräsident David McAllister (CDU) plant, an Schulen Labors für Gentechnik-Experimente einzurichten, war sie bereits im Oktober von verschiedenen Organisationen kritisiert worden. Für „NiedersachsenGEN“ soll ein bislang an Modellschulen laufendes Projekt deutlich ausgeweitet werden. Kritiker fürchten, damit würde mit 13 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln die „Akzeptanzbeschaffung für die Agro-Gentechnik“ an Schulen gefördert.