Vergangenen Freitag wurde vor dem Obersten Gerichtshof Indiens über Agro-Gentechnik verhandelt. Dabei lehnte die Regierung Forderungen nach einem Moratorium für Versuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen ab. Ein solcher Stopp war von einer offiziellen Expertenkommission empfohlen worden, um die biologische Vielfalt des Landes zu schützen. Die Umweltorganisation „Coalition for a GM-Free India“ zeigte sich von der Regierung enttäuscht.
Das Gericht vertagte die Entscheidung über ein mögliches Moratorium. In den kommenden sechs Wochen soll das Wissenschaftlerkomitee seinen Bericht zum Abschluss bringen. Änderungen sind nicht ausgeschlossen, da auf Antrag der Regierung ein von ihr ausgesuchter Sachverständiger neu in die Kommission aufgenommen wurde. In der vorläufigen Version sieht der Bericht unter anderem einen zehnjährigen Stopp von Versuchen mit Lebensmittelpflanzen vor, denen ein Gen des Bacillus thuringiensis (Bt) eingesetzt wurde, damit sie ein Gift gegen Insekten freisetzen. Auch herbizidresistenten Gentechnik-Pflanzen sollten vorerst nicht ausgesät werden, forderten die Wissenschaftler.