Der Agrochemiekonzern BASF hat angekündigt, die Zulassungsanträge für drei gentechnisch veränderte Kartoffelsorten zurückzuziehen. Begründet wurde die Entscheidung mit der politischen Lage und mit möglichen Gegen-Aktionen kritischer Gruppierungen. Die geplanten wissenschaftlichen Freisetzungen, z.B. in Rheinland-Pfalz und in den Niederlanden, würden ebenfalls nicht stattfinden, erklärte ein Pressesprecher gegenüber dem Infodienst.
Betroffen sind die Gentechnik-Kartoffeln namens Fortuna, Modena und Amadea. In einer heutigen Pressemitteilung heißt es, die Anbau- und Freisetzungsanträge würden gestoppt, „da weitere Investitionen aufgrund der Unwägbarkeiten im regulatorischen Umfeld und drohender Feldzerstörungen nicht gerechtfertigt werden können.“
Außerdem hat BASF in den USA auch die Forschung an einem gentechnisch veränderten Futtermais, dem bestimmte Aminosäuren beigefügt wurden, eingestellt. Ein Sprecher begründete dies mit der „Marktsituation“ vorort. Sechs Standorte würden dort geschlossen, 40 Arbeitsplätze abgebaut.
Der Konzern hatte letztes Jahr seine Gentechnik-Sparte aus Deutschland in die USA verlagert und dies ebenfalls mit den Unsicherheiten der hiesigen Gentechnik-Politik begründet. Zuletzt hat Polen den Anbau der BASF-Kartoffel Amflora untersagt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium von Ilse Aigner (CSU) sprach sich hingegen erst vor wenigen Tagen gegen ein Verbot der Gentechnik-Knolle aus. [dh]
+++UPDATE 30.01.13 +++ Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (Abl) begrüßte die Entscheidung als "wichtigen Erfolg für die gentechnikfreie Bewegung".