In den USA wünscht sich eine breite Mehrheit die Einführung verbindlicher Kennzeichnungen von Gentechnik-Zutaten in Lebensmitteln. In einer Umfrage von Huffington-Post und YouGov sprachen sich 82 Prozent der 1.000 Teilnehmer für ein solches Label aus. Aktivisten in über 20 Bundesstaaten drängen auf entsprechende Gesetze.
Über ein Drittel der Befragten, 35 Prozent, hält gentechnisch veränderte Pflanzen für umweltschädlich. Nur acht Prozent glauben an positive Umwelteffekte, 18 Prozent an keine, 39 Prozent waren unentschieden. Auch die Patentierung von Gentech-Pflanzen fand mehr Gegner (33 Prozent) als Befürworter (28 Prozent). In den USA werden die genmodifizierten Pflanzen seit den 90er Jahren im großen Stil angebaut, insbesondere Soja, Mais und Baumwolle.
Anders als in der EU muss in den USA bislang nicht auf der Verpackung angegeben werden, ob gentechnisch veränderte Pflanzen verarbeitet wurden. In mehreren Bundesstaaten beschäftigen sich derzeit allerdings die Parlamente mit Gesetzesinitiativen, die eine entsprechende Kennzeichnungs
pflicht einführen würden. Ins Rollen kam das Thema im vergangenen Herbst durch eine hitzige Debatte in Kalifornien. Dort stimmte eine knappe Mehrheit in einem Volksentscheid gegen ein Gentechnik-Label. Agrochemieunternehmen wie Monsanto, Bayer und BASF, aber auch Lebensmittelhersteller wie Coca-Cola, Nestlé und Mars hatten Millionen Dollar in Kampagnen gegen die Kennzeichnung investiert. [dh]