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Großbritannien drängt auf Gentechnik-Anbau

Der britische Umweltminister Owen Paterson drängt darauf, mehr gentechnisch veränderte Pflanzen in der EU zu nutzen. Medienberichten zufolge will der konservative Tory-Politiker eine Rede zum Thema halten. Unterstützung erhält Paterson von Schatzkanzler George Osborne. In der EU dürfen derzeit zwei Gentechnik-Pflanzen kommerziell angebaut werden.

Paterson hat sich wiederholt für die Agro-Gentechnik ausgesprochen. Bedenken dagegen bezeichnete er als „Nonsens“. Britische Umwelt- und Verbraucherorganisationen lehnen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen hingegen ab. Sie warnen beispielsweise vor einer massiven Giftbelastung der Umwelt. Transgene Pflanzen sind meist resistent gegen bestimmte Spritzmittel oder sondern selbst große Mengen an Insektengiften ab. Auch die Bevölkerung steht der Risikotechnologie skeptisch gegenüber. In einer jüngsten Umfrage hätten zwei Drittel für die Kennzeichnung von tierischen Lebensmitteln plädiert, bei deren Erzeugung Gentechnik-Futter zum Einsatz kam, berichtet die Zeitung Daily Mail.

Die ablehnende Haltung der Verbraucher und anderer EU-Mitgliedsstaaten wollen Paterson und einige Kabinettskollegen in den nächsten Wochen durch Überzeugungsarbeit lockern. Eine entsprechende Strategie werde vorbereitet, meldet die Financial Times. Auch die Europäische Kommission würde wohl gerne weitere Gentechnik-Pflanzen genehmigen. Zunächst möchte der zuständige Kommissar Tonio Borg aber mit den Regierungen verhandeln. Deutschland und Frankreich blockieren einen Kompromissvorschlag der Kommission: die Staaten bekämen mehr Möglichkeiten, transgene Pflanzen auf ihren Äckern zu verbieten. Gleichzeitig sollen sie der Zulassung neuer Pflanzen nicht im Wege stehen. Ein Termin für die Gespräche zwischen Borg und den verantwortlichen Ministern, in Deutschland ist das Agrarministerin Ilse Aigner (CSU), stand letzte Woche noch nicht fest, wie ein Sprecher der Kommission auf Anfrage des Infodiensts mitteilte. [dh]

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