Das weitverbreitete Spritzmittel Glyphosat könnte Krankheiten wie Alzheimer, Diabetes, Unfruchtbarkeit und Krebs den Weg ebnen. Zu diesem Schluss kommt eine kürzlich im Wissenschaftsmagazin Entropy veröffentlichte Studie. Die Autoren, ein unabhängiger Wissenschaftler und eine Forscherin des Massachusetts Institute of Technology, haben zahlreiche Untersuchungen ausgewertet. Ihr Fazit: das Herbizid sei ein „Lehrbuchbeispiel“ dafür, wie solche Gifte natürliche Gleichgewichte stören.
Der „alarmierende Anstieg“ der Zivilisationskrankheiten, beispielsweise Herzkrankheiten und Fettleibigkeit, können laut den Studienautoren Anthony Samsel und Stephanie Seneff auf eine Kombination mehrerer Faktoren zurückgeführt werden: Störungen der Darmflora, der Enzymaktivität und des Sulfattransports. Es gebe eindeutige Belege dafür, dass Glyphosat die beiden erstgenannten Beeinträchtigungen herbeiführen könne, indem es wichtige Bakterien schädige und Enzyme der CYP-Klasse unterdrücke. Beim dritten Faktor könne das Spritzmittel zumindest eine indirekte Rolle spielen.
Da Glyphosat von vielen Behörden und den Herstellern – Agrarkonzernen wie Monsanto, der es unter dem Namen „Roundup“ vertreibt – als unbedenklich eingestuft wird, wird es flächendeckend eingesetzt. Nicht nur auf gentechnisch veränderten Pflanzen, die dagegen resistent gemacht sind, sondern auch auf konventionellen Äckern, Gärten und Bahnanlagen – auch in Deutschland und Europa. Über Nahrungsmittel gelangt das Gift in den menschlichen Körper. In jüngerer Zeit haben jedoch mehrere Studien auf Gesundheitsrisiken hingewiesen. Laut Samsel und Seneff verhindert das Herbizid den Abbau anderer Giftstoffe. Daher müssten weitere Untersuchungen angestellt und die Chemikalie nötigenfalls verboten werden. [dh]