Der gentechnisch mehrfach veränderte „Smartstax“-Mais darf wohl bald in die Europäische Union eingeführt und hier zu Futter- und Lebensmitteln verarbeitet werden. Eine heutige Abstimmung aller Mitgliedsstaaten blieb ergebnislos – damit liegt die Entscheidung bei der EU-Kommission. Ihre Zustimmung gilt als sicher. Der Monsanto-Mais ist gegen zwei Herbizide resistent und setzt selbst mehrere Insektizide frei.
Die genauen Abstimmungsergebnisse sind noch nicht bekannt. Klar ist nach Beobachterberichten lediglich, dass bei der Abstimmung keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen eine Importgenehmigung von Smartstax und mehreren anderen Gentech-Mais-Pflanzen getroffen wurde. Nach Angaben des grünen Agrarpolitikers Martin Häusling hat sich Deutschland, vertreten durch das Verbraucherschutzministerium von Ilse Aigner (CSU), auch heute der Stimme enthalten - genau wie beim ersten Wahldurchgang im Juni. „Scharf zu kritisieren ist auch das Abstimmungsverhalten Deutschlands. Deutschland hat sich bei der Abstimmung enthalten, was einer indirekten Zustimmung gleichkommt“, ärgerte sich der EU-Abgeordnete.
Die Organisation Testbiotech warnte im Vorfeld eindringlich vor einer Zulassung des „Giftcocktails“ der US-Agrarkonzerne Monsanto und Dow Agrosciences. Eine unabhängige Risikoprüfung der kombinierten Eigenschaften des Biotech-Mais habe nicht stattgefunden. 4.500 Bürger beteiligten sich an einer Protestaktion und schickten Emails an den Verbraucherkommissar Tonio Borg, in denen sie sich gegen Smartstax aussprachen. [dh]