Der Anbau von gentechnikfreier Soja kommt in Österreich offenbar gut voran. Für dieses Jahr rechnet der Verein Donau-Soja mit 70.000 bis 80.000 Tonnen der eiweißhaltigen Bohnen, 2014 könnten es dreimal so viel sein, berichtet die Zeitung Kurier. Damit sollen Importe aus Südamerika, wo vor allem Gentechnik-Sorten angebaut werden, reduziert werden. Die Bohnen landen als Schrot und Öl im Viehfutter.
Die Fläche, auf denen die gentechnikfreie Soja angebaut wird, sei in einem Jahr um über 4.000 Hektar gestiegen, erklärte Matthias Krön, der Vorsitzende von Donau-Soja, dem Kurier. Wenn nächstes Jahr wie geplant 250.000 Tonnen erzeugt würden, könne damit rein rechnerisch fast die Hälfte des österreichischen Bedarfs gedeckt werden. Donau-Soja wurde 2012 gegründet, Umwelt- und Bauernorganisationen haben die Beitrittserklärung unterschrieben, aber auch Einzelhandelskonzerne wie Rewe und Hofer (Aldi Österreich). Die Sojapflanzen sollen neben Österreich auch in Bayern, Rumänien, Ungarn und Serbien angebaut werden.
Jenseits von Donau-Soja suchen auch die deutsche Bundesregierung und Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern nach Wegen, den heimischen Sojaanbau voranzutreiben. Bei einer Debatte im Schweriner Landtag erklärte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) letzten Sommer, es sei „nicht akzeptabel, dass wir unsere Tierhaltung in einem derartig hohen Umfang auf den Eiweißpflanzenanbau in Übersee stützen.“ [dh]