In Bayern verzichten nun über 200 Gemeinden offiziell auf den Anbau von Gentechnik-Pflanzen. Am Wochenende erhielten 14 Kommunen im schwäbischen Oberallgäu eine entsprechende Plakette von Umweltminister Marcel Huber. Sie schließen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auf eigenen Flächen aus – und versuchen, andere Landwirte ebenfalls von diesem Schritt zu überzeugen.
Bei den Ortschaften handelt es sich um Balderschwang, Blaichach, Bolsterlang, Burgberg i. Allgäu, Markt Dietmannsried, Durach, Haldenwang, Lauben, Obermaiselstein, Markt Oberstaufen, Rettenberg, Markt Sulzberg, Markt Wiggensbach und Wildpoldsried. Umweltminister Huber sagte den Gemeinden Unterstützung zu. Sie leisteten „einen wichtigen Beitrag für unser ökologisches Zukunftskonzepts in Bayern“, so der CSU-Politiker. „Die Initiativen in Gemeinden, Städten und Landkreisen setzen wichtige Signale und sind Vorbild für wirksames Engagement vor Ort.“
In Deutschland werden in diesem Jahr keine transgenen Pflanzen angebaut, immer mehr Städte, Landkreise und Kommunen entschließen sich aber, auch für die Zukunft vorzusorgen. Sie schließen künftigen Anbau meist über Klauseln in Pachtverträgen über ihre eigenen Flächen aus. Die bayerische SPD forderte jüngst im Landtag, diese Maßnahme auf alle staatseigenen Felder auszudehnen. Sie wirft der CSU vor, zu wenig zu tun. „Die Staatsregierung ist in der Pflicht, die bayerischen Fluren für die Agro-Gentechnik endlich dicht zu machen – nicht nur in Sonntagsreden und auf Wahlkampfbühnen, sondern auch im Parlament!“, sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Natascha Kohnen. [dh]