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Schweiz: Freilandversuch mit Gentechnik-Weizen genehmigt

Das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat der Universität Zürich grünes Licht für einen Freilandversuch mit einem hauseigenen Gentechnik-Weizen erteilt. Der Versuch ist an Sicherheitsauflagen gebunden. Gebraucht wird der Gentechnik-Weizen laut Greenpeace und der Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG) trotzdem nicht.

Der Versuch soll im März 2014 gestartet werden und laut BAFU bis zu 5 Jahre dauern. Getestet wird ein von der Universität Zürich gentechnisch veränderter Weizen, der eine Mehltauresistenz in sich trägt. Mehltau gehört zu den weit verbreiteten Pilzkrankheiten im Getreideanbau. Sorten mit einer natürlichen Resistenz existieren laut einem Bericht im Wissensmagazin scinexx schon seit 50 Jahren und wurden im Jahr 2009 auf 26 Millionen Hektar in Entwicklungsländern angebaut. Ein Problem stellt Mehltau in der schweizerischen Landwirtschaft nicht dar. Dennoch wurde das Experiment mit dem gentechnisch veränderten Weizen genehmigt.

Nicht nur, dass der Gentechnik-Weizen dem Landwirt keinen Vorteil gegenüber bereits existierenden Pflanzen bringt. Er könnte ihm auch ein zusätzliches Problem bereiten. In einer Studie im Rahmen des Schweizer Sicherheitsforschungsprogramms NFP 59 entpuppte sich der gentechnisch veränderte, mehltauresistente Weizen im Vergleich zu Wildtypen im Gewächshaus als besonders anfällig für Blattläuse. Das Versuchsergebnis im Freiland fiel zwar anders aus, doch letztlich ist damit zu rechnen, dass der Blattlausbefall bei gewächshausähnlichen klimatischen Bedingungen bei Gentechnik-Weizen ansteigen könnte.

Greenpeace Schweiz kommentiert daher: “Es ist sehr bedauerlich, dass die Schweizer Forschungselite nicht konsequent in die Weiterentwicklung von ökologischen Anbausystemen investiert. Die Schweiz braucht keine neuen Freilandversuche mit Gentech-Weizen. Gentech-Pflanzen sind Teil einer industriellen Landwirtschaft, die nicht zukunftstauglich ist.“ [keh]

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