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Kolumbianische Bauern haben Agrar-Politik satt

Knapp zwei Wochen dauerte ein Generalstreik von Bauern in Kolumbien. Er gipfelte in einer solidarischen Demonstration von 30.000 Menschen in der Hauptstadt Bogota. Die Bauern fordern mehr Unterstützung seitens der Regierung und kritisieren Freihandelsabkommen mit den USA. Der Präsident Juan Manuel Santos sieht den Protest als gerechtfertigt, der Agrarsektor sei lange vernachlässigt worden. Regierung und Vertreter der Bauernbewegungen stehen nun im Dialog. Die Landwirte sind aber skeptisch. Sie haben bereits neue Proteste angekündigt, die Regierung mobilisierte 50.000 Soldaten zur Absicherung.

In mehreren Regionen des Landes haben Bauern gemeinsam mit anderen Berufsgruppen wie LKW-Fahrern und Bergarbeitern mehrere Hauptverkehrsstraßen des Landes für knapp zwei Wochen blockiert und streckenweise das Land lahm gelegt. Sie kippten saure Milch und Kaffee auf die Straßen. Sie haben die derzeitige Agrar- und auch Wirtschaftspolitik des Landes satt. Die Bauern kritisieren die hohen Kosten für Sprit und Düngemittel, die geringe Kreditvergabe und fehlende staatliche Unterstützung. Die Bauern fordern Zuschüsse und Mindestpreise für ihre Produkte. Das bestehende Freihandelsabkommen mit den USA habe zur Zerschlagung des kolumbianischen Marktes geführt. Importe wachsen wesentlich stärker als Exporte. So ist Kolumbien vom Exportprimus für Kaffee zum Netto-Importeur geworden.

Laut Präsident Santos wurden die Ursachen der Agrar-Krise nicht in der jüngsten Vergangenheit geboren. Der landwirtschaftliche Sektor sei jahrelang vernachlässigt worden. Während eines Treffens mit den Gouverneuren und Bürgermeistern der Regionen und Städte kündigte er die Errichtung eines nationalen Abkommens für die Landwirtschaft und die Entwicklung des ländlichen Raumes an. Erste konkrete Schritte sollen bei einem Treffen Mitte September festgelegt werden. [keh]

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