Bei der ersten Abstimmung über die Importzulassung eines weiteren Gentechnik-Maises des US-Konzerns Monsanto gab es keine abschließende Entscheidung. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union brachten am Freitag weder für noch gegen MON87460 eine qualifizierte Mehrheit zustande. Das sagte der Sprecher von EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg dem Infodienst. Sollte auch die zweite Runde im Patt enden, kann Borg dem transgenen Mais grünes Licht geben.
Die genauen Resultate teilte Borgs Sprecher nicht mit. Patts kommen jedenfalls häufiger vor. Auch frühere Abstimmungen im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit zeigten, dass sich die nationalen Regierungen bei Gentechnik-Pflanzen uneins sind. Deutschland enthielt sich häufig der Stimme, da auch die schwarz-gelbe Koalition in dieser Frage gespalten ist. Für die Bundesregierung sitzen Vertreter des Landwirtschaftsministeriums der scheidenden Ministerin Ilse Aigner (CSU) im EU-Gremium.
Bei der Abstimmung am Freitag ging es um eine Zulassung von MON87460 als Futter- und Lebensmittel. Monsanto gibt an, der Mais komme aufgrund der gentechnischen Veränderung besser mit Trockenheit zurecht. Kritische Wissenschaftler, beispielsweise von der Union of Concerned Scientists in den USA, verweisen aber auf ernüchternde Testergebnisse. Außerdem gibt es aus ihrer Sicht konventionell gezüchtete Maissorten, die sich unter schwierigen Bedingungen bewährt haben. Wann auf EU-Ebene zum zweiten Mal über MON87460 abgestimmt wird, ist noch nicht bekannt. [dh]