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Umweltschützer und Bio-Bauern für Gentechnik-Nulltoleranz

Raps-Saatgut ist in Deutschland gentechnikfrei. Bei den alljährlichen Kontrollen stellten die Behörden der Bundesländer keine Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Organismen fest. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace und der Anbauverband Bioland sehen sich durch die Ergebnisse bestätigt: die Nulltoleranz gegenüber Gentechnik in Saatgut sei machbar und müsse beibehalten werden. Zuvor hatte die Saatgut-Industrie erneut eine Aufweichung gefordert.

281 Proben von Rapssamen ergaben keinen Hinweis auf Spuren von Gentechnik, so die Organisationen unter Berufung auf die staatlichen Berichte. „Die diesjährige Analyse zeigt, dass sauberes Saatgut möglich ist“, erklärt Jan Plagge, Präsident von Bioland. „Die Nulltoleranz für Saatgut muss auch zukünftig bestehen bleiben.“ Plagge warnt davor, dem Drängen des Bundesverbands Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) nach einer Lockerung der Nulltoleranz nachzugeben. Zum BDP gehören die großen, konventionellen Saatgutproduzenten - darunter auch die Gentechnik-Konzerne Monsanto, Bayer und Syngenta. Diese fordern, Saatgut auch dann einführen und verkaufen zu dürfen, wenn es bis zu einem bestimmten Schwellenwert gentechnisch veränderte Organismen enthält.

Greenpeace hält das für den falschen Weg. „Nach diesen Ergebnissen Schwellenwerte zu fordern, ist geradezu absurd“, sagt Dirk Zimmermann, der Gentechnik-Experte der Organisation. „Gentechnikfreies Saatgut ist möglich und unbedingt erforderlich. Saatgut ist die Basis unserer Nahrungskette - jede Verunreinigung mit Gentechnik bedeutet ein unkalkulierbares Risiko.“ Besonders beim Raps kann das schnell weitreichende Folgen haben. Zimmermann verweist auf das Beispiel einer Gentechnik-Sorte, die bis 2007 zur Saatgutproduktion zugelassen war, seitdem jedoch keine Genehmigung mehr hat. Dennoch musste die EU-Kommission eine Ausnahme machen und noch letztes Jahr die Verunreinigung von Lebens- und Futtermitteln mit dem Gentech-Raps für weitere fünf Jahre zu erlauben. Denn der Raps lässt sich nicht mehr so einfach aus der Umwelt entfernen.

Um solche Fälle künftig zu vermeiden, fordern Greenpeace und Bioland neben der Beibehaltung der Nulltoleranz auch eine Fortsetzung der strengen und lückenlosen Kontrollen. [dh]

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