Die polnische Regierung plant, das Gentechnik-Gesetz zu verschärfen. Damit solle der Anbau von nicht-genehmigten Pflanzen unterbunden werden, meldete die Agentur Agra-Europe am Sonntag unter Berufung auf einen Medienbericht. Laut Vize-Umweltminister Janusz Zaleski sei Warschau auf Widerstand von Gentechnik-Produzenten vorbereitet.
Anfang 2013 hat Polen den Anbau der beiden Gentechnik-Sorten, die in der EU zugelassen sind, verboten. Das betrifft den Monsanto-Mais MON810 und die BASF-Kartoffel Amflora. Erst kurz zuvor hatte Warschau die Gentechnik-Gesetzgebung auf Drängen der EU-Kommission an europäisches Recht angepasst. Doch im Juni dieses Jahres verklagte die EU Polen, weil noch nicht alle Vorschriften umgesetzt waren. Vermutlich sollen nun auch deshalb weitere Schritte folgen.
„Natürlich müssen wir hier im Einklang mit den EU-Richtlinien bleiben, aber gleichzeitig wollen wir die Umwelt in Polen optimal schützen“, zitiert Agra-Europe Vizeminister Zaleski. So soll der Anbau künftig in bestimmten Gebieten ausgeschlossen werden können, Saatgut- und Anbauregister transparenter werden und Landwirte Stellungnahmen zu Anbauvorhaben abgeben können. Gleichzeitig sollen Experimente mit Gentechnik-Pflanzen erlaubt werden, aber nur in geschlossenen Systemen.