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Immer mehr Fleisch, immer mehr Gentech-Futter

Der Verzehr von Fleisch nimmt weltweit immer weiter zu – damit steigen auch die Belastungen für die Umwelt, unter anderem durch den Anbau von gentechnisch veränderten Futterpflanzen, die mit passenden Chemikalien besprüht werden. In Berlin wird heute der „Fleischatlas 2014“ veröffentlicht. Er prognostiziert eine Verdopplung des Sojabedarfs bis 2050.

Erstellt wurde der Bericht von der Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Sie erwarten bis zur Mitte des Jahrhunderts einen Anstieg der Fleischproduktion von aktuell 300 Millionen Tonnen pro Jahr auf dann 470 Millionen Tonnen – Wachstumstreiber sind vor allem Schweine- und Hühnerfleisch. Die nötige Futtermenge würde explodieren: allein beim Soja, das meist gentechnisch verändert ist, sagt der Fleischatlas einen Sprung von 260 Millionen Tonnen auf über 500 Millionen Tonnen jährlich voraus.

Die Folgen für Umwelt und Menschen in den Anbauländern sind gravierend. „Das Futter für die zusätzliche Produktion von mehr als 150 Millionen Tonnen Fleisch im Jahr wird Land- und Nahrungsmittelpreise explodieren lassen“, meint Barbara Unmüßig, Vorstand der Böll-Stiftung. „Die Zeche für den globalen Fleischhunger zahlen die Armen, die von ihrem Land verdrängt werden und sich aufgrund der hohen Preise weniger Nahrung leisten können.“

Vor allem in den boomenden Regionen Asiens wird immer mehr Fleisch gegessen. Nordamerika und Europa liegen seit Jahren auf sehr hohem Niveau beim pro-Kopf-Verzehr. In Deutschland ist er im letzten Jahr laut Bericht allerdings um zwei Kilogramm pro Einwohner gesunken. Dennoch liegt er mit weit über 50 Kilogramm noch deutlich über dem weltweiten Durchschnitt. Alleine hierzulande wurden zuletzt 58 Millionen Schweine geschlachtet - das ist Platz 1 in Europa. Dazu kommen über 620 Millionen Hühner. Die Preise sind spottbillig, der Fleischatlas spricht von „Dumping-Schlachten“. [dh]

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