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Minister fordern gentechnikfreie Geflügelhaltung

Einige große Geflügelfleisch- und Eierproduzenten sind kürzlich aus der jahrelangen Fütterung ohne Gentechnik ausgestiegen. Die Agrarminister der rot-grünen Koalitionen von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen kritisieren das als Schritt in die falsche Richtung.

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hatte im Februar mitgeteilt, dass große Mitgliedsunternehmen wie PHW (Wiesenhof) und Rothkötter nach vielen Jahren ohne Gentechnik-Futter auf transgenes Soja umschwenken. Begründung: es gebe nicht genügend nicht-modifiziertes Soja. Dem widersprechen nicht nur brasilianische Sojaproduzenten, die der wichtigste Lieferant für gentechfreies Soja sind. Auch die grünen Agrarminister von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, Christian Meyer und Johannes Remmel, glauben nicht daran.

Die Wirtschaft klage zwar über steigenden Kostendruck, so Meyer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Aus unserer Sicht ist aber weiterhin genügend gentechnikfreies Soja auf dem Markt.“ Laut dpa-Bericht haben Meyer und Remmel einen Brief an den ZDG-Präsidenten Leo Graf von Drechsel geschickt und eine Rückkehr zu gentechnikfreiem Futter in der Geflügelhaltung gefordert.

Eine gentechnikfreie Landwirtschaft ist aus Sicht der Minister ein deutlicher Wettbewerbsvorteil für die europäischen Bauern. Um den zu erhalten, müsse die Kennzeichnung von Gentechnik-Lebensmitteln ausgeweitet werden, heißt es im dpa-Bericht. Nicht nur wie bislang Produkte, die Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen enthalten, sondern auch Fleisch, Eier und Milch sollen Hinweise tragen, wenn die Tiere solche Pflanzen bekommen haben. „Die Verbraucher haben ein Recht darauf, frei zu entscheiden, ob sie Lebensmittel von Tieren konsumieren möchten, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln hergestellt wurden“, so Meyer. [dh]

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