Der Verband der französischen Saatgutindustrie (UFS) will gegen ein kürzlich erlassenes Verbot des Gentechnik-Maises MON810 klagen. Das Verbot sei unbegründet, erklärte der Verband, zu dessen 130 Mitgliedern auch die Agrochemiefirmen Monsanto, Bayer, Pioneer und Syngenta gehören. Die Regierung in Paris zeigte sich davon nicht überrascht.
Das Landwirtschaftsministerium hatte am 15. März unter Verweis auf Umweltrisiken ein Verbot ausgesprochen, das sowohl für den Anbau als auch den Handel des MON810-Saatguts gilt. MON810 sondert aufgrund eines eingebauten Bakteriengens ein Gift ab, um Insekten zu töten. Es ist schon das dritte Verbot des Monsanto-Maises - die beiden vorherigen waren von einem Gericht kassiert worden. Paris basierte das aktuelle Verbot daher auf mehreren Gesetzesgrundlagen: die Schutzklausel der EU-Gentechnikverordnung und den gemeinsamen EU-Sortenkatalog.
Unter den derzeitigen Wetterbedingungen könnten Frankreichs Bauern schon Ende März Mais säen, so die Agentur Reuters. Es gibt wohl einige Landwirte, die dann auch gentechnisch veränderten Mais aufs Feld bringen würden – wenn das Verbot vorher fällt. Der Verband UFS rechnet aber nicht mit großen Flächen. [dh]