Das hessische Umweltministerium will nicht mehr mit McDonald's zusammenarbeiten. Hintergrund ist die Entscheidung des Fast-Food-Konzerns, wieder Hähnchenfleisch aus Gentechnik-Fütterung zu servieren.
In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden von McDonald’s Deutschland schloss Umweltministeriun Priska Hinz (Grüne) künftige Kooperationen aus. Sie begründete diesen Schritt mit der gebrochenen Selbstverpflichtung des Konzerns, keine gentechnisch veränderten Futtermittel einzusetzen. „Die Nachrichten über diese neue Haltung Ihres Konzerns beunruhigt mich, da die Folgen von Anbau und Verzehr gentechnisch veränderter Lebensmittel für die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht vorhersehbar sind“, hieß es laut einer Pressemitteilung in dem Brief.
Hinz bezeichnete es als unverständlich, dass McDonald's nur in Deutschland wieder gentechnisch verändertes Soja als Geflügelfutter zulasse, nicht aber in Frankreich und Österreich. McDonald's hatte argumentiert, es gebe nicht genug gentechnikfreies Soja zu wirtschaftlichen Preisen. Umweltschützer halten das für vorgeschoben. Laut Greenpeace würde jeder Chickenburger um weniger als einen Cent teurer, wenn der Konzern die gentechnikfreie Fütterung beibehalten würde. Auch die thüringische Sozial- und Gesundheitsministerin Heike Taubert (SPD) kritisierte den Konzern für diese Kehrtwende.
„In der Vergangenheit hat McDonald’s Deutschland sich an zwei Projekten (sauberhaftes Hessen, Ab in die Mitte!) des Umweltministeriums beteiligt“, erklärt das hessische Ministerium. Neue Kooperationen seien aber „erst wieder denkbar, wenn das Unternehmen seine bedauerliche Firmenpolitik bezüglich des Einsatzes von GVO in Deutschland“ überdenke. [dh]