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Brasilien erlaubt Freisetzung von Gentechnik-Fruchtfliegen

Im April hat Brasilien als erstes Land den kommerziellen Einsatz von gentechnisch veränderten Moskitos genehmigt, um natürliche Populationen zu bekämpfen [wir berichteten]. Doch auch die Freisetzung eines weiteren Gentech-Insekts – der Mittelmeerfruchtfliege (Ceratitis capitata) – wurde versuchsweise gestattet. Darauf macht die britische Organisation Gene Watch aufmerksam – und warnt vor Gentech-Fliegen in importiertem Obst.

Bei einer Sitzung im April genehmigte die brasilianische Gentechnik-Kommission CTNBio die Freisetzung der gentechnisch veränderten Fliegen. Laut Gene Watch könnten Millionen Exemplare im Bundesstaat Bahia in die Umwelt entlassen werden. In der Theorie soll die Schädlingspopulation so verringert werden, da der weibliche Nachwuchs von Gentech-Insekten und ihren natürlichen Artgenossen nicht lebensfähig sein soll.

Neben den Risiken für die lokalen Ökosysteme befürchtet Gene Watch auch, dass die Larven der gentechnisch veränderten Fruchtfliegen in Importobst auf den Teller von Verbrauchern gelangen könnte – auch in Europa. Es gebe keine speziellen Testverfahren, um Früchte auf Gentechnik-Insekten zu überprüfen, so die NGO.

Nicht nur in Experimenten, sondern auch zu kommerziellen Zwecken dürfen in Brasilien bereits gentechnisch veränderte Moskitos freigesetzt werden. Davon erhofft man sich ein Zurückdrängen der Wildpopulation, die das Dengue-Virus übertragen kann. Es gibt aber auch gentechnikfreie Alternativen. In Spanien hat die britische Firma Oxitec, die auch die Moskitos entwickelte, die Freisetzung von Gentechnik-Olivenfliegen beantragt. [dh]

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