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Behörden: Gentechnik beschleunigt Artensterben

Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen hat in Nord- und Südamerika zu einer intensiveren Landwirtschaft, mehr Einsatz von Herbiziden und damit zu einem Rückgang der Artenvielfalt geführt. Zu diesem Ergebnis kommen Behörden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Auswertung zahlreicher Studien.

Ende Juni veröffentlichten das deutsche Bundesamt für Naturschutz (BfN), das österreichische Umweltbundesamt und das schweizerische Bundesamt für Umwelt ihre Analyse. Dabei bezogen sie sich auf Pflanzen, die durch Gentechnik resistent gegen Spritzmittel gemacht werden – sie stellen nach wie vor die breite Mehrheit der angebauten Gentech-Pflanzen. „Solche Kulturen treiben die Intensivierung der Landwirtschaft und damit den Biodiversitätsverlust weiter“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Durch den andauernden Einsatz von Herbiziden auf den Gentech-Plantagen werden nach einiger Zeit auch Unkräuter resistent. Um sie zu bekämpfen, spritzen die Landwirte noch mehr Gift. Insgesamt gebe es deutliche Hinweise darauf, dass der Anbau der herbizidresistenten Gentechnik-Pflanzen den gegenwärtigen Artenverlust noch verschärft, urteilen die drei Behörden. Vor allem, weil „unverzichtbare Elemente“ der Nahrungsketten in den Ökosystemen ausgerottet würden.

Doch was ist mit dem Nutzen der Gentechnik? Wie zahlreiche Publikationen zuvor kommen auch die Umweltbehörden zu dem Schluss, dass die Ernten kaum oder gar nicht gestiegen seien. So zeigten Zahlen der US-Landwirtschaftsbehörde, dass der Anbau von gentechnisch verändertem Soja über zehn Jahre hinweg im Durchschnitt keine höheren Erträge – und teilweise sogar niedrigere – als konventionelle Sorten erbracht hat. Ein Projekt der EU habe herbizidresistente Ölsaaten und herkömmliche Linien verglichen und auch hier gleich hohe oder gar niedrigere Ernten der gentechnisch veränderten Pflanzen festgestellt, so die Behörden. [dh]

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