Der Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg schließt den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen auf eigenen Flächen künftig aus. Das beschloss der Kreistag letzten Mittwoch, wie der Südkurier berichtet. Allerdings hat der Landkreis kaum eigene Flächen – der Antrag, in öffentlichen Einrichtungen nur noch gentechnikfreie Produkte zu verwenden, wurde abgelehnt.
Pächter landkreiseigener Flächen sollen laut dem Beschluss des Kreistages bei Neuverpachtung oder Vertragsverlängerung verpflichtet werden, keine gentechnisch veränderten Pflanzen auszusäen. Laut Südkurier räumte der Umweltdezernent des Landkreises allerdings ein, Lörrach verfüge kaum über solche Flächen. Dafür sollen Gespräche mit Landwirten geführt werden, um diese ebenfalls zum Verzicht zu bewegen. Dies könnte relevant werden, wenn die EU-Anbaugenehmigung für den Monsanto-Mais MON810 verlängert wird. Dann wird das derzeit in Deutschland geltende Anbauverbot wohl wegfallen. Auch eine Zulassung des Pioneer-Maises 1507 steht bevor.
Weitere Maßnahmen wird der Landkreis Lörrach vorerst allerdings nicht ergreifen. Der Vorschlag der Grünen-Fraktion, den Kreis zur „gentechnikfreien Region“ zu erklären, wurde abgelehnt. Ein weiterer Antrag der Grünen fand ebenfalls keine Mehrheit. Sie hatten vorgeschlagen: „In Einrichtungen des Landkreises (insbesondere Kliniken und Pflegeeinrichtungen) sowie bei Empfängen und anderen Veranstaltungen soll - soweit möglich - nur gentechnikfreie Ware angeboten werden.“ [dh]