In den letzten sechs Monaten hat das Projekt „Gentechnikfreie Regionen in Deutschland“ erneut Zuwachs bekommen: 14 Kommunen haben den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auf eigenen Flächen per Pachtvertrag untersagt. Registriert wurde erstmals auch eine Initiative aus Berlin.
Die Kommunen, die den Anbau von transgenen Pflanzen auf ihren Pachtäckern nun ausschließen, liegen überwiegend in Baden-Württemberg und Bayern, wie das Projekt Gentechnikfreie Regionen letzte Woche per Email mitteilte. In Niedersachsen kam eine Kommune hinzu, in Nordrhein-Westfalen zwei.
Als Gentechnikfreie Initiative wurde ein Zusammenschluss von zehn Landwirten im Berliner Bezirk Spandau registriert, die sich schon im Oktober 2013 geeinigt hatten, auf ihrer Nutzfläche von insgesamt 400 Hektar keine gentechnisch veränderten Pflanzen anzubauen. Derzeit darf in Deutschland keine Gentech-Pflanze aufs Feld, der Anbau des Monsanto-Maises MON810 ist nicht erlaubt – im Gegensatz zu anderen EU-Ländern wie Spanien. Allerdings könnte das Anbauverbot fallen, wenn die Genehmigung der Maislinie um weitere zehn Jahre verlängert wird, wie Monsanto es beantragt hat.
Außerdem kann ein weiterer Gentechnik-Mais, 1507 von Dupont-Pioneer und Dow, jederzeit zum Anbau in der EU zugelassen werden. Ob Deutschland dessen Anbau dann wirksam verbieten kann, ist unklar. Für die Anwendung der Schutzklausel, die die Gentechnik-Freisetzungsrichtlinie beinhaltet, fehlen die nötigen Studien. Ob ein Verbot nach dem noch nicht endgültig beschlossenen „Opt-Out“ stabil genug wäre, ist ebenfalls offen. [dh]