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Giganten vor Gericht: Cargill verklagt Syngenta

Weil für China bestimmter Mais mit einer dort nicht erlaubten Gentechnik-Sorte verunreinigt war, entgingen US-Händlern und Farmern Milliarden. Der Handelskonzern Cargill verklagt nun den Hersteller des Gentech-Maises, den Schweizer Agrochemie-Multi Syngenta. Cargill fordert Ersatz für „signifikante Schäden“, laut einem Medienbericht 90 Millionen Dollar.

Der Vorwurf: Syngenta habe unverantwortlich gehandelt, indem es seinen gentechnisch veränderten Mais MIR162 in den USA vermarktete, obwohl China – ein wichtiger Absatzmarkt – die Gentech-Variante noch nicht zum Import zugelassen hat. Nachdem chinesische Behörden in Maislieferungen aus den USA Verunreinigungen festgestellt hatten, wiesen sie große Mengen zurück – laut Cargill 1,4 Millionen Tonnen seit letztem November. Dadurch hätten die amerikanischen Landwirte und Getreidehändler bis zu 2,9 Milliarden Dollar verloren, beruft sich das Unternehmen aus Minnesota auf die National Grain and Feed Association (NGFA).

Zwar befürworte Cargill die Entwicklung neuer Gentechnik-Pflanzen, bekräftigte ein Manager am Freitag per Pressemitteilung. Syngenta sei aber nicht sorgfältig genug gewesen. „Syngentas Vorgehen entspricht nicht den Industriestandards und den Geschäftspraktiken anderer Unternehmen für Biotechnologie-Saatgut“, so Dave Baudler, Leiter von Cargill AgHorizons U.S..

Ähnliche Vorwürfe waren dem schweizerischen Gentechnik-Konzern zuvor auch von Landwirtschafts- und Exportverbänden in den USA gemacht worden. Syngenta wies die Kritik am Freitag zurück. Cargills Klage sei unbegründet, Farmer hätten ein Recht auf neue, zugelassene Gentechnik-Pflanzen. Das Unternehmen habe sich an alle gesetzlichen Vorgaben gehalten.

Der Mais MIR162 darf - im Gegensatz zu anderen Gentech-Varianten - nicht nach China eingeführt werden. Kürzlich ließ Peking zudem die Möglichkeit, erstmals den Anbau von transgenem Mais und Reis im Land zu erlauben, kommentarlos verstreichen. [dh]

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