Erst vor wenigen Wochen musste der US-Agrochemiekonzern einigen Weizenfarmern Schadensersatz zugestehen. Sie hatten geklagt, weil vor einem Jahr ihre Exporte nach Asien eingebrochen waren – Grund war der Fund von gentechnisch verändertem Weizen auf einem Feld in Oregon. Nun wurde das nicht-genehmigte Gentech-Getreide wieder entdeckt, diesmal in Montana. Die zuständige Behörde hat keine Erklärung.
Nach Angaben einer Behörde des Landwirtschaftsministeriums wurde der transgene Weizen auf dem Gelände der Montana State University gefunden. Dort waren zwischen 2000 und 2003 Feldversuche durchgeführt worden. Es sei unverständlich, wie die Gentech-Pflanzen vor fast zehn Jahren aus den Feldversuchen entweichen konnten, erklärte eine Sprecherin laut der Online-Ausgabe des Magazins Ag Professional. Nach dem Abschluss der Versuche war Monsanto verpflichtet gewesen, alle genmodifizierten Weizenpflanzen zu zerstören.
Dennoch sind sie nun wieder da. Bei dem jetzt entdeckten Weizen handelt es sich nicht um die gleiche Sorte, die vor gut einem Jahr in Oregon für einen Skandal gesorgt hatte. Genau wie diese ist auch der Gentech-Weizen aus Montana immun gegen Monsantos Unkrautvernichtungsmittel „Roundup“ (Glyphosat).
Im Gegensatz zu Soja, Mais oder Baumwolle darf gentechnisch veränderter Weizen nirgendwo auf der Welt kommerziell angebaut werden. Nach dem Fund in Oregon vor einem Jahr verweigerten Japan und Südkorea die Annahme von US-amerikanischem Weizen. Für viele Farmer bedeutete das herbe Verluste. Sie verklagten Monsanto. Anfang September gaben einige Bauern bekannt, sie hätten sich mit dem Konzern geeinigt. Über Details wurde nichts bekannt.
Gentechnik-Weizen stellt nach Ansicht des österreichischen Instituts für Naturforschung und Ökologie ein beträchtliches Risiko für herkömmliches Getreide dar. Die beste Lösung sei: gar nicht erst anbauen. [dh]