Es bleibt dabei: im US-Bundesstaat Oregon wird auch weiter nicht gekennzeichnet, ob ein Lebensmittelprodukt Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen enthält. Auch eine Neuauszählung änderte nichts an dem hauchdünnen Sieg der Kennzeichnungsgegner, die ihre Kampagne mit Millionen aus den Kassen der Gentech- und Snackfood-Industrie finanzierten. Über 4.000 Stimmen wurden wegen ungültiger Unterschriften auf den Briefwahlunterlagen nicht gewertet – sie hätten nach Ansicht der Kennzeichnungsbefürworter den Unterschied machen können.
Laut der jüngsten Zahlen von Freitag endete die Abstimmung quasi mit einem Unentschieden von 50 zu 50 Prozent – die Kennzeichnungsgegner kamen jedoch auf rund 800 Stimmen mehr (753.574 zu 752.737). Damit bleiben sie auch nach der erneuten Auszählung, die das Wahlrecht Oregons bei einem Unterschied von weniger als 0,2 Prozent vorschreibt, vorn.
4.600 Stimmen wurden nicht eingerechnet, weil es Probleme mit den Unterschriften gab. Dagegen hatte die Initiative „Oregon Right To Know“ geklagt, ein Richter lehnte ihren Einspruch aber ab. Am Donnerstag gab die Initiative bekannt, keine weiteren Rechtsschritte unternehmen zu wollen. Sie kündigte an, sich weiter für eine verpflichtende Gentechnik-Kennzeichnung in Oregon und den USA einsetzen zu wollen.
Damit bleibt es dabei, dass Vermont ab 2016 der einzige US-Bundesstaat mit verpflichtender Kennzeichnung sein wird – es sei denn, die Industrie setzt sich vor Gericht durch. Sie hat gegen die drohende Kennzeichnung ihrer Lebensmittelprodukte geklagt, die häufig Zucker aus Gentechnik-Zuckerrüben oder Maissirup aus genverändertem Mais enthalten. [dh]