Nach Einsprüchen verschiedener Organisationen aus der Zivilgesellschaft und von Konkurrenzunternehmen hat der US-Konzern Monsanto auf ein Tomaten-Patent verzichtet. Das Europäische Patentamt in München rief das umstrittene Patent daraufhin zurück. Ein wichtiger Erfolg für die Initiative „Keine Patente auf Saatgut!“, die Monsanto eine „Kombination von Täuschung, Missbrauch des Patentrechts und Biopiraterie“ vorgeworfen hatte.
Das Patent erstreckte sich auf eine Tomate mit Resistenz gegen Grauschimmelfäule. Monsanto hatte diese Eigenschaft jedoch nicht „erfunden“, sondern – so die Vorwürfe – in der Genbank Gatersleben gefunden. „Das Patent hätte dazu dienen können, wichtige genetische Ressourcen zu monopolisieren. Jetzt haben Züchter, Gemüseanbauer und Verbraucher die Chance, von einer größeren Vielfalt von Tomaten profitieren, die durch Züchtung weiter verbessert werden“, freute sich Christoph Then von „Keine Patente auf Saatgut!“. „Da die gewünschte Resistenz auf einem Zusammenspiel von mehreren genetischen Funktionen beruht, die im Detail nicht bekannt sind, ist Gentechnik hier keine Option.“