Gentechnisch veränderte Insekten, beispielsweise Moskitos oder Fruchtfliegen, werden als Mittel zur Verkleinerung von Schädlingspopulationen beworben. Doch sie könnten auch zu Antibiotika-Resistenzen bei Krankheitserregern beitragen, warnt die britische Organisation GeneWatch UK.
Den Insekten werden Gensequenzen eingebaut, die bei ihrem Nachwuchs zum Tod führen sollen. Dadurch sollen, so sagt die Vorreiterfirma Oxitec aus Großbritannien, die Populationen schrumpfen – zum Wohl von Obstplantagen oder um die Ausbreitung des Dengue-Virus einzuschränken. Damit die Insekten nicht schon bei der Vermehrung in der Produktionsanlage sterben, werden ihnen Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline verabreicht.
Das hält GeneWatch UK für sehr riskant. Im Verdauungstrakt der Insekten könnten sich antibiotika-resistente Bakterien entwickeln. Mit der Freisetzung der Insekten – in Brasilien und Panama wurden bereits Millionen Gentechnik-Moskitos in die freie Wildbahn entlassen, in Florida soll es dieses Jahr geschehen – könnten sich auch die resistenten Krankheitserreger verbreiten, warnt die Organisation. Die Resistenzgene könnten dann auf andere Bakterien übertragen werden. [dh]