EFSA sieht in Neonikotinoiden Bienengefahr

Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat heute Berichte zu drei Insektiziden veröffentlicht: demnach bergen die Stoffe aus der Neonikotinoidgruppe „hohe Risiken“ für Bienen und andere nützliche Bestäuber. Greenpeace fordert, die Gifte zu verbieten. Derzeit gilt in der EU nur ein Teilmoratorium.

Die EFSA analysierte, welche Auswirkungen auf Bienen es hat, wenn Landwirte die Insektizide Thiamethoxam des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta sowie Clothianidin und Imidacloprid des deutschen Bayer-Konzerns auf die Pflanzen spritzen. Ihre Experten identifizierten „hohe Risiken“ oder konnten diese zumindest nicht ausschließen, teilte die Behörde mit Sitz in Parma mit.

„Die EFSA hat nun endlich das bestätigt, was zahlreiche Studien bereits zuvor bewiesen haben: Neonikotinoide können Bienen töten“, kommentierte Barbara Kamradt, die bei Greenpeace für Landwirtschaft zuständig ist. „Etwa ein Drittel aller Lebensmittel sind von Bestäubern wie Bienen und anderen Insekten abhängig. Landwirte vergiften mit den Pestiziden ihre wichtigsten Mitarbeiter und ihre eigene Zukunft.“

Greenpeace fordert nun ein vollständiges Verbot der Giftstoffe. Seit 2013 gilt in der EU für zwei Jahre ein Moratorium auf die Anwendung bei Pflanzen, die besonders attraktiv für Bienen sind. Das reicht Umweltschützern nicht. „Die EU-Kommission muss Neonikotinoide für alle Arten der Anwendung und für alle Pflanzen verbieten. Schluss mit Ausnahmeregelungen und einer Landwirtschaft auf Kosten anderer“, so Kamradt. „Es existieren alternative Anbaumethoden ohne Chemie – die EU sollte Gelder umverteilen und Landwirte darin unterstützen, Alternativen zu nutzen.” [dh]

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