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Nulltoleranz für Gentechnik in Saatgut möglich

Die in Deutschland gültige „Nulltoleranz“ gegenüber Gentechnik-Verunreinigungen von Saatgut verursacht kaum Probleme. Das bestätigen die Analyseergebnisse der Behörden. Von Hunderten Proben waren nur sieben positiv.

Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik (LAG), in der die verschiedenen deutschen Behörden zusammenarbeiten, veröffentlichte die Testresultate für das vergangene Analysejahr (Oktober 2014 bis September 2015) letzte Woche. Die Bundesländer hatten von Saatgut mehrerer Kulturen – beispielsweise Mais, Soja, Senf, Raps, Kartoffeln und Tomaten – Stichproben genommen.

Besonders intensiv wurde Mais getestet, da er hierzulande großflächig angebaut wird und in einigen EU-Ländern, vor allem Spanien, sowie in Übersee viel Gentechnik-Mais wächst. Von den 451 Maissaatgut-Proben waren 6 positiv (1,3 Prozent). Das ist weniger als im Vorjahr. Bei Sojasaatgut, einer weiteren dominanten Gentechnik-Pflanze, wurden die Labore bei einer von 20 Proben fündig. Diese stammt aus Thüringen. Allerdings testeten nur fünf der 16 Bundesländer Sojasaatgut auf Gentechnik-Verunreinigungen.

Bei Raps waren alle Proben negativ, also gentechnikfrei. Von Winterraps wurden 373, von Sommeraps 21 Proben genommen. Auch Kartoffeln und weitere Gemüsekulturen waren nicht belastet.

Verbände der Agrarindustrie fordern häufig, die Nulltoleranz bei Saatgut aufzuheben. Sie wollen einen Schwellenwert für Verunreinigungen mit Gentech-Organismen, um das Saatgut im Fall niedriger Kontamination trotzdem verkaufen zu dürfen. Umweltschützer lehnen das ab. „Die Ergebnisse der amtlichen Kontrollen zeigen, dass es möglich ist, die Grundlage unserer Ernährung gentechnikfrei zu halten“, kommentierte Benny Haerlin von Save Our Seeds. „Die Nulltoleranz sollte daher keinesfalls gelockert werden.“ [dh]

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