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Koalition streitet über Glyphosat

Die Große Koalition in Berlin ist beim Umgang mit dem laut WHO „wahrscheinlich krebserregenden“ Glyphosat uneins. Während die Unionsfraktion „mehr Sachlichkeit“ fordert, plädiert die SPD-Fraktion dafür, dass der Unkrautkiller nicht mehr an Privatleute verkauft werden darf – die Landwirtschaft solle „stufenweise“ aus der Glyphosat-Anwendung aussteigen.

Wissenschaftler streiten darüber, ob Glyphosat krebserzeugend ist oder nicht und wie hoch das Risiko für Bauern und Verbraucher ist. Die WHO-Krebsforschungsagentur IARC warnt, das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beschwichtigt. CDU und CSU stärken der deutschen Behörde den Rücken: man habe „vollstes Vertrauen in die Expertise des Bundesinstituts“, teilten die Bundestagsfraktionen am Mittwoch mit.

„Das BfR nun zu kritisieren, weil seine wissenschaftlichen Erkenntnisse bestimmten politischen Interessen widerlaufen, ist  schlicht unredlich. Alle Beteiligten sind gut beraten, das Thema mit mehr Sachlichkeit und auf Grundlage von wissenschaftlichen Fakten zu diskutieren.“ Schließlich sei Glyphosat „einer der am intensivsten untersuchten Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln.“

Die SPD stellt sich hingegen auf die Seite der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC). Es sei angesichts der Warnung zahlreicher Experten „klar, dass es sich nicht um ein unbedenkliches Pflanzenschutzmittel handelt“, so die Abgeordnete Elvira Drobinski-Weiß. „Wir wollen deshalb einen Ausstiegsplan für die Anwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft.“ Der Verkauf an Privatleute, zum Beispiel in Baumärkten und Gartencentern, müsse umgehend verboten und die Anwendung in Parks und Gärten gestoppt werden. [dh]

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