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Gentechnik verhindern: 17 EU-Staaten tun's

Über die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten haben die Übergangsphase des neuen „Opt-Out“-Mechanismus genutzt und Hersteller von Gentechnik-Pflanzen vorsorglich aufgefordert, auf Anbau auf ihren Äckern zu verzichten. Bis Anfang Oktober konnten sie signalisieren, dass sie die transgenen Pflanzen, die gerade den Zulassungsprozess durchlaufen, nicht akzeptieren wollen. Unterdessen machte der Schweizer Agrarkonzern Syngenta bei zwei Gentech-Maissorten einen Rückzieher.

Mit Deutschland, Frankreich, Italien, Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Slowenien, Ungarn, Zypern haben nun 17 Mitgliedstaaten die sogenannte Phase 1 des Opt-Out-Mechanismus gestartet. Das heißt: sie schickten Aufforderungen zur freiwilligen Selbstbeschränkung an die EU-Kommission, die diese an die Gentech-Konzerne Syngenta, Monsanto, Dow und Dupont weiterleitete. Diese müssen nun entscheiden, ob sie auf die Anbaugenehmigung in diesen Ländern verzichten wollen.

Laut Brüssel haben bislang nur Griechenland und Lettland eine positive Rückmeldung der Hersteller erhalten. Auch die Region Wallonien in Belgien sowie die britischen Landesteile Schottland, Nordirland und Wales wollen so verhindern, dass Gentechnik-Mais auf ihren Äckern landet. Die Regierungen können den Anbau auch untersagen, wenn die Konzerne der Selbsteinschränkung nicht zustimmen.

Wie die EU-Kommission auf einer eigens eingerichteten Website mitteilte, besteht bei zwei Gentechnik-Maispflanzen kein Einigungsbedarf mehr: Syngenta habe die Anträge auf eine Anbaugenehmigung für seine insektengift-produzierenden Sorten MIR 604 und BT11xMIR604xGA21 – das ist eine Kreuzung aus drei Gentechnik-Maisarten, die zusätzlich resistent gegen die Spritzmittel Glyphosat und das in der EU mittlerweile nur noch eingeschränkt nutzbare Glufosinat ist – am Donnerstag zurückgezogen.

Damit befinden sich derzeit noch sechs Gentechnik-Pflanzen im Zulassungsverfahren für den Anbau in der EU - dabei handelt es sich ausschließlich um Maispflanzen. [dh]

Mehr zur Funktionsweise des „Opt-Out“-Mechanismus in unserem Dossier:

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