Als sechster EU-Staat hat Ungarn den neuen Opt-Out-Mechanismus erfolgreich genutzt: die Hersteller von gentechnisch verändertem Mais willigten ein, ihre Anträge auf eine Anbaugenehmigung für das osteuropäische Land nicht weiter zu verfolgen.
Damit dürfen die insektengift-produzierenden und/oder herbizidresistenten Maispflanzen auch dann nicht in Ungarn auf den Acker, wenn sie im Rest der EU eine Anbaugenehmigung erhalten sollten. Die Entscheidung darüber steht für sechs gentechnisch veränderte Maissorten aus. Die Hersteller dieser sechs Gentech-Pflanzen - Monsanto, Syngenta, Dow und Dupont – haben dem Antrag Budapests zugestimmt und das Gebiet, für das sie eine Zulassung beantragen, selbst eingeschränkt.
Neben Ungarn konnten bislang Griechenland, Lettland, Frankreich, Österreich und Kroatien eine Einigung verbuchen. Weitere EU-Staaten, darunter Deutschland, haben ebenfalls eine Selbstbeschränkung der Konzerne gefordert. Sie haben aber auch die Möglichkeit, den Anbau von Gentechnik-Pflanzen auf ihrem Territorium zu untersagen. Ob eine der Regierungen davon Gebrauch machen wird, hängt wohl von der Bereitschaft der Unternehmen ab, freiwillig auf den Anbau zu verzichten.
Mehr zur Funktionsweise des Opt-Out-Verfahrens in unseren Dossiers:
[dh]