In den USA werden riesige Mengen Mais und Soja produziert. Trotzdem nehmen auch die Importe aus Übersee zu, zum Beispiel aus Rumänien, der Türkei oder der Ukraine. Warum? In Amerika wachsen zu über 90 Prozent Gentechnik-Varianten. Doch auch immer mehr US-Verbraucher wünschen sich Bio-Lebensmittel - und da darf Gentechnik nicht rein.
So berichtet die Frankfurter Rundschau unter Berufung auf das Landwirtschaftsministerium und die Nachrichtenagentur Bloomberg, die Einfuhr von Mais aus biologischem Anbau habe sich im vergangenen Jahr verdreifacht, bei Bio-Soja sei sie um fast die Hälfte gestiegen.
Soja und Mais landen überwiegend im Tierfutter. Bei Bio-Tierhaltung, wo auch viel Grünfutter eingesetzt wird, sind gentechnisch veränderte Pflanzen ausgeschlossen. In den USA dominieren aber seit Jahren die Gentech-Sorten, die meistens resistent gegen Herbizide wie das umstrittene Glyphosat sind und/oder eigene Insektengifte freisetzen.
Letztes Jahr berichtete das Wall Street Journal, es gebe in den USA „eine kleine aber wachsende Zahl“ von Farmern, die auf gentechnik-freie Mais- oder Sojaproduktion umsteigen. Beweggründe seien die steigene Nachfrage bei gleichzeitig sinkenden Preisen für ihre (Gentechnik-) Ernten. Der nächste Schritt - die Umstellung auf Bio - ist in den Regionen der USA oder auch Kanadas, in denen Gentechnik weit verbreitet ist, aber mitunter schwierig. Das Risiko ist zu groß, dass die eigenen Flächen gentechnisch verunreinigt werden. Die Ernte darf dann nicht als Bio vermarktet werden. [dh]