Eine europäische Bürgerinitiative sammelt Unterschriften gegen Glyphosat. Foto: Jakob Huber/Campact (http://bit.ly/2qxs1RO)

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Genome Editing: Warum US-Schweinezüchter die Kartoffelbranche beneiden

Dass viele gen-editierte Pflanzen, wie etwa ein mehltauresistenter Weizen, in den USA keine Zulassung brauchen, hatte der Infodienst kürzlich schon berichtet. Jetzt hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) klargestellt, unter welchen Voraussetzungen die mit neuen gentechnischen Methoden wie Crispr-Cas bearbeiteten Pflanzen nicht nach Gentechnikrecht zugelassen werden müssen.

Die USDA habe nicht vor, Pflanzen zu regulieren, die auch durch herkömmliche Züchtung entstanden sein könnten, heißt es in der Mitteilung von Ende März. Voraussetzung sei, dass mit den neuen Methoden in der Pflanze entweder nur Gene zerstört oder ein einzelnes Basenpaar ausgetauscht werde. Die neuen Gene müssen von einer verwandten Pflanze stammen, mit der man sie auch kreuzen könnte. Oder es kann sich um die nächste Generation einer Pflanze handeln, die die genetische Veränderung der Mutterpflanze nicht mehr enthält.

Die USDA lobte die gewaltigen Möglichkeiten des Genome Editing, für Bauern und Verbraucher gleichermaßen, mit dem sich Pflanzen gegen Dürre und Krankheiten schützen, ihr Nährwert erhöhen oder Allergene beseitigen ließen. Die amerikanischen Tierzüchter erstarren da vor Neid. Denn wie der Technology Review berichtet, werden gentechnische Veränderungen an Tieren von der US-Lebensmittelbehörde FDA geprüft. Sie behandelt solche Geneditierungen wie Medikamente, da sie das Ziel haben, die Struktur oder Funktion eines Tieres zu beeinflussen. Das bedeutet erhebliche Sicherheitstests für die Züchter. Warum sollen gentechnisch veränderte Kartoffeln lascher überwacht werden, als Gentech-Schweine ohne Ringelschwanz, fragt die Branche empört.

Entsprechend eifrig bearbeiten ihre Lobbyisten die US-Regierung. Sie wollen erreichen, dass die USDA neben den Pflanzen auch für Gentech-Tiere zuständig ist. Und offenbar stoßen sie auf offene Ohren. Denn wie der Technology Review berichtet, bezeichnete US-Präsident Trump die Regulierungsbehörden im Januar in Tennessee als "unbarmherzige Gegner" der Bauern. Seine Regierung werde versuchen, die Anforderungen so zurechtzustutzen, dass moderne Biotechnologie nicht mehr blockiert werde und die Farmer innovativ sein und wachsen könnten. [vef]

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