13,4 Millionen Menschen sind in Argentinien unmittelbar von den Folgen des Glyphosat-Einsatzes betroffen Bild: Pablo E. Piovano

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Der weltweite Anbau von Gentech-Pflanzen wächst kaum noch

2018 wurden auf 191,7 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. Damit wuchs die Fläche um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das teilte der Internationale Service für die Nutzung von Gentechnik in der Landwirtschaft (ISAAA) mit.

ISAAA ist die einzige Organisation, die einen jährlichen weltweiten Überblick über den Stand der Agro-Gentechnik liefert. Sie wird von Gentechnik-Konzernen finanziert und propagiert den Anbau gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen. Selbst ihre Zahlen zeigen, dass die Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen kaum noch wächst und sich weiterhin auf wenige Pflanzen und Länder beschränkt: 99 Prozent der Anbaufläche entfallen auf Sojabohnen, Mais, Baumwolle und Raps. Doch auch hier gibt es noch gentechnikfreie Alternativen. Bezogen auf die von der Welternährungsorganisation FAO veröffentlichten weltweiten Anbauflächen betrage der Gentech-Anteil bei Soja 78 Prozent, bei Baumwolle 76 Prozent, bei Mais 30 und bei Raps 29 Prozent, schreibt die ISAAA.

Neun von zehn gv-Pflanzen wachsen in nur fünf Ländern: USA, Brasilien, Argentinien, Kanada und Indien. Insgesamt bauten 2018 Landwirte in 26 Staaten weltweit gv-Pflanzen an, darunter auch die EU-Staaten Spanien und Portugal, in denen der Gentech-Mais MON 810 kultiviert wird. Die ISAAA führt auch Bangla Desh auf, wo auf 575 Hektar gv-Auberginen angebaut wurden. Ebenfalls zu den 26 Staaten zählen das afrikanische Swasiland, wo 2018 auf 250 Hektar Gentech-Baumwolle wuchs sowie Indonesien, wo versuchsweise gv-Zuckerrohr angebaut wurde.

Verglichen mit 2016 zeigt sich, dass in mehreren Staaten wie Australien, Pakistan und den Philippinen die Anbauflächen leicht zurückgingen. In den USA wurde 2018 deutlich weniger Gentech-Mais angebaut als zwei Jahre zuvor, während Soja und Baumwolle zulegten.

Deutlich gewachsen ist die Anbaufläche für gv-Soja in den letzten beiden Jahren in Brasilien. Dort brennen seit Monaten Wälder im Amazonasgebiet. An über 37.000 Stellen sei Feuer gelegt worden, schreibt die Hilfsorganisation Misereor. „Dahinter stehen vor allem Landwirte, die mehr Acker- und Weideland wollen, um Soja, Mais und Rindfleisch zu erzeugen.“ Laut ISAAA hat die EU 2018 rund 30 Millionen Tonnen Soja aus Brasilien, Argentinien und den USA als Viehfutter importiert. [lf]

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