Gift auf dem Acker (Foto: pixabay, CC0, hpgruesen)

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Dicamba erhöht das Krebsrisiko von Landwirten

Landwirte, die das Herbizid Dicamba eingesetzt hatten, erkrankten häufiger an Leberkrebs als Kollegen, die das Spritzgift nicht anrührten. Das ergab eine Studie der US-Gesundheitsbehörde. Für die Dicamba-Hersteller Bayer und BASF kommt sie zur Unzeit, da die Umweltagentur EPA die Zulassung für deren Spritzmittel erneuern muss.

Die National Institutes of Health (NIH) hatten die Agricultural Health Study (AHS) neu ausgewertet. Für diese Langzeitstudie wurden in den Jahren 1993 bis 2005 die Daten von 57.000 Landwirten aus den US-Bundesstaaten Iowa und North Carolina aufgenommen. Neben dem Gesundheitszustand wurde auch erfasst, welche Pestizide die Landwirte wie häufig nutzten. Bis heute werden diese Landwirte regelmäßig ärztlich untersucht.

Die NIH-Wissenschaftler werteten die Daten von 50.000 Landwirten aus, von denen gut die Hälfte Dicamba eingesetzt hatten. Verglichen mit denen, die das Herbizid nicht verwendet hatten, erkrankten mehr Dicamba-Nutzer an Leberkrebs. Bei dem Viertel mit der intensivsten Nutzung stieg das Risiko auf das 1,8-fache. Die Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass es eine Reihe von Zell- und Tierversuchen gebe, die auf eine krebserregende Wirkung von Dicamba hindeuteten.

Diese Tierversuche hätten ergeben, dass Dicamba die Leberfunktion in einer Weise verändern könne, die bekanntermaßen Lebertumore entstehen lasse und in Kombination mit anderen Karzinogenen Leberkrebs fördere, schrieb ergänzend dazu die US-Umweltorganisation Center for Biological Diversity. Auch sei Dicamba dafür bekannt, DNA-Mutationen zu verursachen und oxidativen Stress hervorzurufen.

Die US-Umweltbehörde EPA hatte vor drei Jahren dicambahaltige Pestizide von Bayer und BASF zugelassen. Sie hielt es damals für unwahrscheinlich, dass das Spritzmittel beim Menschen Krebs verursachen könne. Seither hat sich der Einsatz des Wirkstoffes zusammen mit dicambaresistenten Gentech-Pflanzen von Bayer vervielfacht. Die Behörde habe „den weitverbreiteten Einsatz dieses Giftes in weiten Teilen des Landes genehmigt, ohne seine Sicherheit für Mensch und Umwelt zu gewährleisten“, kritisierte Nathan Donley vom Center for Biological Diversity. Ende des Jahres muss EPA die Zulassung der beiden Dicamba-Pestizide erneuern. Das Center for Biological Diversity hat zusammen mit anderen US-Organisationen gegen die Zulassung geklagt und erwartet in den nächsten Monaten eine Entscheidung. [lf]

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