Mais (Foto: JimmyMac210 / flickr, creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0)

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Monsanto beschert Bayer Milliarden-Verluste

Die Geschäfte der Bayer-Tochter Monsanto mit Gentechnik und Pestiziden laufen schlecht in Amerika. Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass der Umsatz des Agrarchemiekonzerns Bayer im dritten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent zurückgegangen ist. Der Verlust liegt bei 2,7 Milliarden Euro.

Bereits im zweiten Quartal hatte Monsanto einen Verlust von 9,5 Milliarden Euro verursacht, weil Bayer die Milliardensummen für den im Juni ausgehandelten Vergleich zu den Glyphosatklagen in den USA auf die Seite legen musste. Im dritten Quartal brachten nun Wertminderungen von 9,2 Milliarden Euro das Ergebnis ins Minus. Die Wertminderungen entfielen vor allem auf das Agrargeschäft und betrafen die strategischen Geschäftseinheiten gentechnisch verändertes Mais- und Sojabohnensaatgut, Herbizide, Gemüsesaatgut sowie das Rapssaatgutgeschäft, heißt es in der Quartalsmitteilung von Bayer. Dabei hätten sich reduzierte Wachstumserwartungen in der Agrarbranche, insbesondere in Nord- und Lateinamerika negativ ausgewirkt. Zudem hätten „massive negative Währungseffekte“ das Ergebnis belastet. Die Agrarsparte setzte im dritten Quartal drei Milliarden Euro um, das waren währungsbereinigt 11,6 Prozent weniger als im dritten Quartal 2019.

Als Antwort auf die roten Zahlen der Sparten Agrar (Crop Science) und Medikamente kündigte Baumann an, „weitere operative Einsparungen in Höhe von mehr als 1,5 Mrd. € pro Jahr ab 2024 zu planen“. Die neuen Maßnahmen würden derzeit im Detail erarbeitet und könnten „auch zu einem weiteren Arbeitsplatzabbau führen“. Außerdem prüfe der Konzern die Möglichkeit, sich „von nicht strategischen Geschäften oder Marken“ zu trennen.

„Es zeigt sich deutlich, dass sich die um Monsanto erweiterte Sparte Crop Science in der Pandemie zum echten Problemfall für Bayer entwickelt“, schrieb das Handelsblatt. Analysten würden die Abschreibungen als Eingeständnis werten, dass Bayer einen zu hohen Kaufpreis für Monsanto bezahlt habe. Außerdem wird es wohl teurer als geplant, die Glyphosatklagen in den USA außergerichtlich beizulegen. Wie Bayer-Vorstandschef Werner Baumann vor Journalisten sagte, sei man bislang bei knapp 88.500 von rund 125.000 anhängigen Verfahren einig geworden. Für etwaige zukünftige Klagen könne in wenigen Wochen ein überarbeiteter Vorschlag bei US-Richter Vince Chhabria eingereicht werden. Dieser werde rund zwei Milliarden Dollar kosten, so Baumann. Bisher waren für zukünftige Klagen 1,25 Milliarden Euro vorgesehen.

Bei den drei nicht in den Vergleich eingebundenen Musterklagen hat Bayer eine weitere Niederlage erlitten. Der oberste Gerichtshof von Kalifornien lehnte Bayers Berufung im Fall des Krebsopfers Dewayne Johnson ab. Der Konzern soll ihm 20,5 Millionen US-Dollar (rund 17 Millionen Euro) zahlen. Bayer-Chef Baumann sagte dem Portal Dow Jones, es werde aktuell die Berufung vor dem Supreme Court der USA vorbereitet. In den beiden anderen Fällen stehen die Berufungsverhandlungen in der zweiten Instanz noch aus. [lf]

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