Im aktuellen Verbrauchermonitor 8/2024 ließ das BfR die Marktforschenden der INFO GmbH fragen: Wie sehr sind Sie persönlich über die folgenden gesundheitlichen Verbraucherthemen beunruhigt? Zum Stichwort gentechnisch veränderte Lebensmittel gaben 43 Prozent der 1000 Befragten an, sie seien „sehr beunruhigt“ oder „beunruhigt“. 22 Prozent stuften sich als „mittel“ ein und 26 Prozent machten sich keine Sorgen. Die verbleibenden neun Prozent hatten noch nichts von Genfood gehört. Dieses Ergebnis passt zu zahlreichen Umfragen, die zeigen, dass über die Jahre hinweg nur etwa ein Viertel der Deutschen keine Vorbehalte gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel hat.
Vergleicht man den aktuellen Verbrauchermonitor mit früheren Ausgaben, zeigt sich, dass diese Einstellung über die letzten fünf Jahre stabil blieb. Im Verbrauchermonitor 8/2019 lag das Verhältnis von beunruhigt, mittel und nicht beunruhigt bei 43 zu 20 zu 26. Ähnlich stabil ist die Beunruhigung über Glyphosat in Lebensmitteln. Sie stieg von 45 Prozent in 2019 auf 47 Prozent in 2024 an, während nur 12 beziehungsweise 14 Prozent keine Probleme mit dem krebsverdächtigen Pestizid hatten. Auf der Hitliste der Lebensmittelthemen, die Verbraucher:innen Sorgen bereiten, liegen Gentechnik und Glyphosat meist auf den Plätzen fünf bis sieben, etwa gleichauf mit Salmonellen und Schimmelpilzen in 2019 oder E-Zigaretten und Pestizidrückständen in 2024. Weit weniger Sorgen machten die Befragten sich über krankmachende Listerien und Campylobakter in Lebensmitteln. Spitzenreiter waren übrigens in beiden Jahren Antibiotikaresistenzen und Mikroplastik.
Zu diesen beiden Themen fühlen sich die Menschen übrigens besser informiert als zu Gentechnik oder Glyphosat in Lebensmittel. Das passt zu dem Eindruck, dass die Themen Antibiotikaresistenzen und Mikroplastik in den vergangenen Jahren in den Medien präsenter waren. Im Verbrauchermonitor 8/2024 gaben 29 Prozent der Befragten an, sie fühlten sich zum Thema Gentechnik in Lebensmitteln gut oder sehr gut informiert. 34 Prozent dagegen schätzten sich als nicht oder gar nicht gut informiert ein. Im Verbrauchermonitor 2/2021, als die Frage zum ersten Mal gestellt wurde, hielten sich die gut und nicht Informierten mit je 31 Prozent noch die Waage.
Insgesamt zeigt der Verbrauchermonitor, dass das Interesse an gesundheitlichen Verbraucherthemen gleichbleibt. Sowohl 2021 als auch 2024 gaben zwei Drittel der Befragten an, sich für solche Themen zu interessieren. Der Anteil derjenigen, die angaben, sich häufig über solche Themen zu informieren, stieg sogar von 47 auf 53 Prozent. [lf]