Die Nachfrage nach Lebensmitteln ohne Gentechnik boomt. Foto: VLOG
Die Nachfrage nach Lebensmitteln ohne Gentechnik boomt. Foto: VLOG

Gentechnikfreie Lebensmittel sind gefragt und gefährdet

21.04.2021

Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) meldete für 2020 stark steigende Umsatzzahlen für zertifiziert gentechnikfreie Produkte. Gleichzeitig warnte er die Politik davor, das EU-Gentechnikrecht aufzuweichen. Das würde die bisherigen Erfolge gefährden.

In 2020 kauften die Menschen in Deutschland für 12,6 Milliarden Euro Lebensmittel mit dem Ohne Gentechnik-Siegel ein. Gegenüber 2019 bedeutet das eine Steigerung von über zwölf Prozent, deutlich mehr als der VLOG, der Träger dieses Siegels, vor einem Jahr erwartet hatte. Er bezifferte den Marktanteil von Ohne Gentechnik bei Lebensmitteln auf rund 5,4 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieses Siegel vor allem von Herstellern und Händlern tierischer Lebensmittel benutzt wird, um den Verbraucher*innen zu signalisieren, dass die Tiere keine gentechnisch veränderten Futtermittel bekommen haben. So entfielen 8,8 Milliarden Euro und damit 70 Prozent des Ohne Gentechnik-Umsatzes auf Milchprodukte. Es folgten Geflügelfleisch mit 2,2 Milliarden und Eier mit 1,1 Milliarden Euro Umsatz. [+] mehr...

Pestizide
Aqua Mechanical, www.flickr.com/photos/aquamech-utah/24443679794/, creativecommons.org/licenses/by/2.0-+-

Studie: trotz Gentechnik mehr Gift auf US-Feldern

20.04.2021

Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau haben nachgewiesen, dass die in der US-Landwirtschaft ausgebrachten Pestizide für Pflanzen und Insekten deutlich giftiger sind als früher. Anders als die Agrarchemieindustrie meist argumentiert, galt das laut Studie auch dort, wo gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wurden.

Das Team um Ralf Schulz vom Institut für Umweltwissenschaften wertete Daten von 381 Pestiziden aus. Sie erfassten die jeweilige Giftigkeit der einzelnen Wirkstoffe gegenüber acht Nicht-Zielorganismen und deren Anwendungsmengen in den USA in den Jahren 1992 bis 2016. „Wir haben die eingesetzten Pestizidmengen in Bezug zu ihrer Giftigkeit gesetzt und somit eine ‚ausgebrachte Toxizität‘ berechnet“, erklärte Ralf Schulz. „Dadurch erhalten wir einen ganz neuen Blick auf die möglichen Risiken für Umwelt und Biodiversität, die von der Ausbringung von Pestiziden ausgehen.“ [+] mehr...

Wie wird das europäische Parlament neue Gentechnik-Verfahren bewerten? (Foto: CCO, Pixabay)
Wie wird das europäische Parlament neue Gentechnik-Verfahren bewerten? (Foto: CCO, Pixabay)

Anhörung im Europaparlament: roter Teppich für Gentechnik-Lobbyisten

16.04.2021

Ein Gremium des EU-Parlaments hat eine Anhörung über neue Gentechnikverfahren bei Pflanzen organisiert. Schon im Vorfeld gab es Kritik an der Auswahl der Vortragenden. Denn mehrere von ihnen haben deutliche Verbindungen zur Agro-Gentechnik.

Das Panel for the Future of Science and Technology (STOA) ist ein offizielles Gremium des Europäischen Parlaments und mit 25 Abgeordneten aus unterschiedlichen Auschüssen besetzt. Seine Aufgabe ist es, die Auswirkungen neuer Technologien sachkundig und unabhängig zu bewerten und daraus Empfehlungen für das Parlament abzuleiten. In diesem Rahmen lud das Panel sieben Expertinnen und Experten zu einem Online-Hearing ein. [+] mehr...

Gen-Schere
Vorsicht mit der Gen-Schere! - Plakat auf der Wir haben es satt!-Demo 2018 (Foto: Jörg Farys / BUND, CC BY-NC 2.0)

Crispr/Cas: jede Menge Nebenwirkungen gefunden

13.04.2021

Chinesische Wissenschaftler haben eine neue Methode entwickelt, um das Erbgut nach einem Eingriff mit Crispr/Cas9 zu untersuchen. Dabei fanden sie weit mehr unerwünschte Veränderungen als bisher bekannt.

„Wir identifizierten enorme schädliche Nebenprodukte der Crispr-Cas9-Editierung“, schrieben die Wissenschaftler in ihrem Fazit. Gefunden hatten sie im geänderten Erbgut Stellen mit zusätzlich eingefügten oder gelöschten Gen-Bausteinen, verlagerte Chromosomenabschnitte sowie versehentlich eingebaute Teile der Gen-Fähre, die Crispr/Cas zur gewünschten Stelle im Erbgut gebracht hatte. Die Wissenschaftler führten die meisten unerwünschten Effekte auf den Mechanismus zurück, mit dem die Zelle den Schnitt des Enzyms Cas9 in den DNA-Strang repariert. Deshalb sollten Gentechniker den Nebenprodukten der Reparatur mehr Aufmerksamkeit widmen, mahnten sie. Bisher hätten zu sehr die Off-Target-Effekte im Vordergrund gestanden, also Schnitte von Cas9 ins Erbgut an anderen als den erwünschten Stellen. [+] mehr...

Mais  Foto: CCO
Mais Foto: CCO

Stärke-Mais soll neuer Gentechnik die Türen öffnen

09.04.2021

Der amerikanische Saatgutkonzern Corteva will einen mit neuen gentechnischen Verfahren erzeugten Mais vermarkten. Er soll der Industrie Stärke liefern, die auch nach Europa verkauft werden könnte - als gentechnikfreies Produkt.

Beim „Waxy Maize“ von Corteva wurde mit Crispr/Cas9 die Stärkezusammensetzung so geändert, dass die Körner fast nur noch Amylopektin enthalten und nicht mehr ein Viertel Amylose wie übliche Maissorten. Die daraus hergestellte Maisstärke quillt in Puddingpulver oder Tütensuppen besser auf und bindet Flüssigkeit besser. Ein solcher Wachs- oder Klebmais ohne Amylose ist keine Erfindung der Gentechnologen, es gibt ihn schon lange als gentechnikfreie Pflanze in Südostasien. Dort wird er allerdings nicht als Industrierohstoff verarbeitet, sondern als „sticky corn“ gegessen. [+] mehr...

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