![Schild am Eingang eines Gerichts in Newcastle (Foto: smlp.co.uk, https://bit.ly/3TJJODo, creativecommons.org/licenses/by/2.0) Justiz Gericht Gesetz](/typo3temp/assets/tx_sosnews/sosnews_w800xh586_PHy3MsfL4yVQeEmfAHMNMpc4bVQk4ymcV7XepYLE.jpg)
Konferenz macht Stimmung für schwaches Gentechnikrecht
06.10.2020
„Genome Editing in Europa: neue Agenda oder neue Auseinandersetzungen?“ war das Thema einer Online-Konferenz, zu der die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Deutsche Forschungsgemeinschaft eingeladen hatten. Auseinandersetzungen gab es dabei kaum, denn die Podien waren ziemlich einseitig besetzt. Wenig erstaunlich, denn die beiden Organisationen hatten bereits im letzten Jahr in einer Stellungnahme deutlich gemacht, dass sie das EU-Gentechnikrecht gerne geändert hätten.
Drei der vier Sessions der zweitägigen Konferenz dienten vor allem dazu, den Wunsch der interessierten Wirtschafts- und Wissenschaftskreise nach einer Deregulierung des Genome Editing zu untermauern. Lediglich eine Session war den sozio-ökonomischen und ökologischen Bedenken gewidmet – allerdings mit dem im Programm formulierten Ziel „die Vorteile neuer molekularer Züchtungsmethoden und ihrer Produkte aufbauend auf den Erfahrungen mit konventioneller genetischer Züchtung in den letzten drei Jahrzehnten angemessen zu berücksichtigen“. Monika Messner vom Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) stellte in diesem Umfeld die Position des Ökolandbaus zur Neuen Gentechnik vor und machte klar, dass deren Deregulierung einen massiven Glaubwürdigkeitsverlust für den Ökolandbau bedeuten würde. Sie war die einzige dezidiert gentechnik-kritische Stimme auf dieser Konferenz. Die teilnehmende grüne Europa-Abgeordnete Viola von Cramon hatte ein Impulspapier mit unterzeichnet, in dem einige grüne Forschungspolitiker für eine Deregulierung der neuen Gentechnik argumentiert hatten. Im Parlament ist sie vor allem als Außenpolitikerin und Haushaltskontrolleurin tätig und hat mit Agro-Gentechnik wenig zu tun. [+] mehr...