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Gentechnisch veränderte (GV) Bäume sollen mehr Holz abwerfen oder sich besser für die Papierproduktion eignen. Vielerorts wurden transgene Forst- und Obstbäume schon im Freiland getestet, zum Beispiel in den USA, Brasilien, aber auch in Deutschland und Frankreich. Kritiker warnen vor einer unkontrollierbaren Ausbreitung der eingebauten DNA auf andere Bäume.
Brasilien erlaubte 2015 als erstes Land die kommerzielle Anpflanzung von Gentechnik-Eukalyptusbäumen.
Die Erforschung und Entwicklung gentechnisch veränderter Bäume erfolgt sowohl durch staatliche Stellen als auch durch private Unternehmen, häufig auch in Kooperation. Vorrangig werden hierbei Pappeln genutzt, aber auch andere Baumarten wie Fichte, Kiefer, Lärche, Birke, Ulme oder exotischere Arten wie Eukalyptus und Gummibaum werden mit gentechnischen Methoden bearbeitet. So werden derzeit zum Beispiel auf Hawaii Gentech-Papayapflanzen kommerziell genutzt.
Allerdings findet die Forschung an transgenen Bäumen nicht nur steril im Labor, sondern auch im Freiland statt. So wurden in China mehr als 1,4 Millionen Bt-Pappeln, die ein Insektengift produzieren, auf riesigen Flächen angebaut (Bt steht für Bacillus thuringiensis. DNA aus dem Bakterium sorgen dafür, dass die Bäume Giftstoffe absondern). Aber nicht nur in Asien und Amerika sondern auch in Deutschland und anderen EU-Ländern wie Belgien, Spanien, Frankreich, Großbritannien und vielen weiteren wurden Gentech-Bäume bereits im Freiland getestet.
Angestrebte Eigenschaften sind vor allem:
Angepflanzt in riesigen Plantagen sollen transgene Bäume der Holz-, Energie- und Kraftstoffproduktion dienen.
"Systeme mit fehlender Vielfalt sind in der Regel einfach anfälliger für äußeren Stress wie Schädlinge, Krankheiten oder Trockenheit. Der Versuch, diese Lücke künstlich durch Gentechnik zu schließen, behebt dieses Problem auf lange Sicht nicht. Im Gegenteil. Es entstehen zusätzlich noch neue Probleme." Dr. Ricarda Steinbrecher gegenüber biodiversity.de, 2011
Da gentechnisch veränderte Bäume und ihre Produkte (ausgenommen Obstbäume) in der Regel nicht verzehrt werden, spielen die gesundheitlichen Risiken in der Debatte eher eine untergeordnete Rolle.
Ein aus Sicht von kritischen Experten unterschätztes Risiko ist, dass die gentechnisch veränderten Bäume Pollen und Samen bilden, die von Wind oder Vögeln über weite Entfernungen hinweg verbreitet werden können. Was das für die biologische Vielfalt im Wald bedeutet, für Lebewesen, die den Pollen fressen - oder auch für Allergiker - ist kaum untersucht.
Sondern die Bäume aufgrund des gentechnischen Eingriffs Insektizide ab, können nicht nur die anvisierten Schädlinge, sondern auch andere Organismen gefährdet und so komplexe Nahrungsketten durcheinander gebracht werden. Darüber hinaus könnte die Reduzierung von Lignin die Bäume anfälliger für Krankheitserreger und Schädlinge mache, da dieser Stoff in der Pflanze unter anderem auch für die Abwehr solcher Organismen zuständig ist.
Die Hersteller beteuern, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um den Gentransfer zu verhindern. So sollen zum Beispiel die Fremdgene nicht in die DNA des Zellkerns sondern in die DNA der Chloroplasten eingebaut und die Pollen und/oder Samen der Pflanze steril gemacht werden. Nach Ansicht von Kritikern wird die Komplexität der Vererbungsvorgänge jedoch häufig unterschätzt. So können zum Beispiel Transgene in Folge bestimmter Umweltveränderungen inaktiv werden und so die Sterilität der Pflanze zunichtemachen. Diese könnte sich dann mit nicht abschätzbaren Folgen für das Ökosystem vermehren.
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Der Flyer "Gentechnik & Bäume – Nutzen fraglich, Folgen unbekannt" des NABU liefert einen Überblick über gentechnisch veränderte Bäume.
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