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Kommission legt Bericht zu sozioökonomischen Effekten vor

Die EU-Kommission hat einen Bericht vorgelegt, der die Erfahrungen der Mitgliedsländer mit dem Anbau von Gentechnik-Pflanzen zusammenfasst. Im Dezember 2008 hatte der EU-Umweltministerrat die Kommission dazu aufgefordert. Es geht darum, die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des GVO-Anbaus in den einzelnen Ländern zu sammeln und zusammenzutragen. Außerdem sollen daraus Kriterien zur Bewertung der Auswirkungen des Gentechnik-Anbaus für die gesamte Lebensmittelkette entwickelt werden. Da in der EU jedoch kaum GVO-Anbau stattfindet, gibt es wenig statistisch belegbare Daten, lautet ein Ergebnis des Berichts. Die Informationen aus den Ländern seien oft subjektive Standpunkte oder unbearbeitete Sammlungen, die man kaum statistisch auswerten könne. In Ländern, in denen bereits Gentechnik-Anbau stattfand, hätten Landwirte höhere Erträge erzielen können.

Der internationale Verband für ökologischen Landbau, IFOAM, kritisiert die Bedeutungslosigkeit des Berichts. Zwar ist es zu begrüßen, dass sozioökonomische Aspekte nun in der Politik überhaupt Beachtung fänden, der Bericht liefere aber keine ausreichende Analyse der Kosten, die schon jetzt für den gentechnikfrei wirtschaftenden Lebensmittelsektor entstünden. Durch Verunreinigungsskandale sind Landwirten und Lebensmittelindustrie bereits Millionen-Schäden entstanden. In Spanien, wo innerhalb der EU die meisten Gentechnik-Pflanzen angebaut werden, mussten viele Bio-Landwirte ihren Anbau aufgeben, weil sie durch Auskreuzungen ihre Bio-Zertifizierung verloren haben. Der Bericht liefert auch kein seriöses Kosten-Szenario für den Fall, dass mehr Gentechnik-Pflanzen in der EU angebaut werden. IFOAM fordert, dass das Verursacherprinzip Anwendung findet: Firmen, die Gentechnik-Produkte auf den Markt bringen, müssten für die dadurch entstehenden Kosten voll verantwortlich gemacht werden.

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