Bisher wurden die Gesundheitsgefahren durch das Spritzmittel Roundup unterschätzt. Doch nun häufen sich Berichte, nach denen der Wirkstoff Glyphosat auch in die menschliche Nahrungskette gelangt. Wegen alarmierender Krankheitssymptome bei Nutztieren hat die Universität Leipzig Futtermittel für Nutz- und Haustiere untersucht und darin Rückstände des Spritzmittels gefunden. Der NABU kritisiert, dass es bisher keine Vorsorgemaßnahmen für Verbraucher gibt und hat sich deshalb mit einem Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner gewandt. Darin fordert der Naturschutzbund ein Screening von Futter- und Lebensmitteln auf Rückstände von Glyphosat sowie auf das Beimittel Tallowamin und das Abbauprodukt AMPA.
Glyphosat wird massenweise beim Anbau von gentechnisch veränderter Soja gespritzt, da die Pflanzen gegen das Gift resistent sind. Die Produkte werden nach Europa importiert, um sie hier an Tiere zu verfüttern, die uns wiederum mit Milch- und Fleischprodukten versorgen. Doch auch in Deutschland wird Roundup immer mehr im Getreide- und Obstanbau sowie in Hausgärten eingesetzt. Jährlich werden hierzulande 4000 Tonnen Glyphosat verspritzt. Auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat die Gesundheitsrisiken erkannt und 2010 die Verfütterung von mit Glyphosat gespritztem Getreide verboten. „Für den menschlichen Verzehr gibt es aber bislang keine Warnung oder Einschränkung“, kritisiert der NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
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