Greenpeace-Aktivisten protestieren heute in Berlin vor dem größten Kaufhaus Europas, dem Kaufhaus des Westens (KaDeWe), gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel. Laut Greenpeace bietet das KaDeWe 37 verschiedene Produkte an, die gentechnisch veränderte Sojabohnen, Zucker oder Maisstärke enthalten. Die Produkte wurden aus den USA importiert und sind in der Regel in der klein gedruckten Zutatenliste gekennzeichnet. Greenpeace entdeckte jedoch auch eine Backmischung mit gentechnisch verändertem Mais, der auf der Packung nicht deklariert ist. Die Kennzeichnung von Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen ist in der EU Pflicht und Importeure machen sich strafbar, wenn sie dagegen verstoßen. Die Umweltorganisation fordert das KaDeWe auf, die Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Die Lebensmittelabteilung des KaDeWe ist normalerweise bekannt für seine edlen Produkte in der berühmten Feinschmeckeretage. Mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion klären die Aktivisten Verbraucherinnen und Verbrauch über das „Gen-Food“ auf und geben ihnen die Möglichkeit, mit einem Stimmzettel gegen die ungewollten Produkte zu protestieren.
In den USA sind Gentechnik-Mais, -Soja und -Zuckerrüben weit verbreitet. Sie werden dort zu Lebensmitteln verarbeitet, die nicht gekennzeichnet werden müssen. Doch der Widerstand formiert sich: Immer mehr Lebensmittelhersteller wollen gentechnikfrei produzieren und bereits über eine Million US-Bürgerinnen und -Bürger haben eine Petition unterschrieben, mit der eine Lebensmittel-Kennzeichnung gefordert wird.