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Gentechnik-Soja: Thüringen kann's ohne

In deutschen Ställen werden jedes Jahr Millionen Tonnen von Sojabohnen verfüttert. Diese stammen zum größten Teil aus Südamerika – von gentechnisch veränderten Pflanzen, die massiv mit Chemikalien besprüht werden. Auch die deutsche Politik hat mittlerweile erkannt, dass hier ein Umdenken nötig ist – mehrere „Eiweißstrategien“ wurden auf Bundes- und Länderebene aufgelegt. In Thüringen gibt es nun erste Ergebnisse. Das Land könnte demnach ohne Importsoja auskommen.

Einer Studie der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) zufolge setzen die Fleisch- und Milchproduzenten aktuell 77.000 Tonnen pro Jahr an Eiweißfuttermitteln ein. Gleichzeitig gibt es jede Menge ungenutzter Ressourcen: fast 135.000 Tonnen an eiweißhaltigen Rapskuchen, die Rückstände von Getreidemaischen der Brauereien sowie Leguminosen, z.B. Ackerbohnen und Erbsen. Beinahe doppelt so viel also, wie derzeit verfüttert wird.

„Die aufgezeigten Potenziale müssen wir für die Tierfütterung in Thüringen erschließen und ausweiten“, erklärte Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU). Bis 2015 werde man weiter forschen. Ziel sei, neben einer Verbesserung der Ackerböden durch den verstärkten Anbau von Eiweißpflanzen, die Unabhängigkeit vom Soja. „Die mangelnde ökologische und soziale Nachhaltigkeit des Sojaanbaus in den großen Exportländern gebietet, das Importsoja in der Tierfütterung zu ersetzen.“ [dh]

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