Zwei führende Gentechnik-Konzerne aus den USA, Monsanto und Dow Agrosciences, haben letzte Woche einen Deal geschlossen. Laut einer Pressemitteilung tauschten die Unternehmen bestimmte Eigenschaften transgener Pflanzen. So erhält Monsanto vom Konkurrenten das Recht, dessen gegen Herbizide resistenten Mais zu nutzen. Dow darf dafür eine Monsanto-Pflanze, die Insekten tötet, für eigene „Produkte“ verwenden. Die Folge: noch mehr Gifte auf dem Acker.
Mit dem Gentechnik-Tausch wollen Monsanto und Dow Agrosciences die Entwicklung von Pflanzen mit kombinierten Eigenschaften voranbringen. Weil sich Unkräuter und Insekten an die permanente Giftbelastung auf Gentechnik-Feldern gewöhnt haben, drohen den Konzernen Gewinneinbußen. Die frühen Generationen von transgenen Pflanzen werden daher hochgerüstet. Der gemeinsam angemeldete „SmartStax“-Mais ist beispielsweise gegen mehrere Herbizide resistent, gleichzeitig sondert er verschiedene Insektizide ab. Kritiker sprechen von einem „Giftcocktail“. Die Insektizidbelastung pro Hektar sei bei dieser Gentech-Pflanze um 19-mal größer als bei durchschnittlichem Einsatz durch Landwirte, berechnete der US-Agrarökonom Charles Benbrook von der Washington State Universität.
Nun könnte der High-Tech-Mais noch weitere Gene eingebaut bekommen – und noch mehr Gift freisetzen. Bis 2020 wollen die Konzerne eine neue „SmartStax“-Generation auf den Markt bringen.
Die Unternehmen vereinbarten eigenen Angaben zufolge, einander Lizenzgebühren für die patentierten Technologien zu zahlen. Details zu den Kosten wurden allerdings nicht genannt. [dh]