Bei den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD gibt es Streit beim Thema Gentechnik. Laut einer dpa-Meldung spricht sich die SPD klar gegen einen Anbau von gentechnisch veränderten Sorten aus während sich die CDU die Option offen halten will.
Geht es nach dem Willen der Sozialdemokraten, wird es weder Anbau noch Freisetzungen von Gentechnik-Pflanzen zu Versuchszwecken geben, so die umweltpolitische Sprecherin Ute Vogt. Die CDU hingegen ist gegen eine generelle Abwendung von der Gentechnik. Die Umwelt-Staatssekretärin Katharina Reiche findet es falsch, ein grundsätzliches Anbauverbot hierzulande auszusprechen. Eine Sonderrolle Deutschlands sei schwierig, da EU-weite Regelungen in anderen Rechtsbereichen anschließend auch schwerer durchzusetzen wären.
Die Schwesterpartei CSU dagegen hat mit der Sonderrolle kein Problem. Da sich große Teile der Bevölkerung gegen Gentechnik auf bayerischen Äckern aussprechen, will die CSU Bayern gentechnikfrei halten. Neuen Schwung hat die Debatte um den Anbau durch den Vorschlag der EU-Kommission am Mittwoch bekommen, die Gentech-Maissorte 1507 zum Anbau in der Europäischen Union zuzulassen. Der bayerische Umwelt- und Verbraucherschutzminister Marcel Huber betonte daraufhin die klare Linie für Bayern: Auch in Zukunft kein Anbau von gentechnisch verändertem Mais.
Die CSU und SPD stehen sich in der Frage offenbar näher als CDU und CSU. Eine Klarstellung der Thematik wird nun von den den Spitzen der Parteien erwartet. [sk]